Nach Sturz ins Bachbett: Radprofi stirbt bei der Tour de Suisse
Die Tour de Suisse wird von einem Todesfall überschattet. Gino Mäder, Profi aus dem Bahrain-Victorious-Team, starb am Freitag Vormittag, nachdem er auf der fünften Etappe am Donnerstag schwer gestürzt war.
Mäder war auf der letzten Abfahrt von der Straße abgekommen und in ein Bachbett gestürzt. Der Schweizer musste reanimiert werden, erlag Tags darauf aber seinen schweren Verletzungen.
"Wir sind durch den Verlust unseres außergewöhnlichen Fahrers, Gino Mäder, am Boden zerstört. Sein Talent, seine Hingabe und sein Enthusiasmus waren eine Inspiration für uns alle“, sagte Team-Manager Milan Erzen in einem Statement.
Das Team zieht sich aus der Tour zurück. Die Mitglieder lagen sich am Freitagmorgen in Chur in den Armen und trauerten. In der Schweiz nicht dabei sind die beiden Österreicher Rainer Kepplinger und Hermann Pernsteiner, die ebenfalls für Bahrain fahren.
Nach Mäders tödlichem Sturz wurde die sechste Etappe am Freitag abgesagt. Stattdessen absolvierte das Feld eine Gedächtnisfahrt über die letzten 30 Kilometer des geplanten Teilstücks.
Vor der Todesmeldung war noch Hoffnung aufgekommen. Roland Kretsch, der Arzt an der Unfallstelle, hatte gegenüber der Tageszeitung „Blick“ erklärt, dass die Reanimation schnell und bestens geklappt habe. Der regungslos in einem Bach gelegene Mäder wurde sofort reanimiert, stabilisiert und anschließend ins Spital geflogen. Der Sportler sei aber während der ganzen Zeit bewusstlos gewesen.
Kameraufnahmen zeigten, dass die Profis bei dieser Abfahrt mit 95 km/h unterwegs waren. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen und auch einen Zeugenaufruf gemacht. Die Organisatoren der Tour haben in Absprache mit Mäders Team und seiner Familie derweilen entschieden, das Rennen fortzusetzen.
Nach Mäders tödlichem Sturz wurde die sechste Etappe am Freitag aber abgesagt. Stattdessen absolvierte das Feld eine Gedächtnisfahrt über die letzten 30 Kilometer des geplanten Teilstücks. Team Bahrain gab bekannt, sich aus der Tour zurückzuziehen.
Die Streckenführung sorgte auch für jede Menge Kritik. Es sei keine schlaue Idee gewesen, das Ziel einer solchen Etappe nach einer Abfahrt zu platzieren, sagte Weltmeister Remco Evenepoel der Schweizer Zeitung „Blick“. „Aber man braucht offenbar immer noch mehr Spektakel. Es muss wohl einfach etwas passieren, damit man reagiert“, sagte Evenepoel.
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