Nach historischem Sieg: Korken-Malheur zwingt Girmay zur Aufgabe

CYCLING-ITA-GIRO
Drama um Giro-Etappensieger Girmay: Weil er sich bei der Siegerehrung am Auge verletzte, muss er aufgeben.

Am Dienstagnachmittag war Biniam Girmay noch der gefeierte Held beim Giro d’Italia, doch schon bei der Siegerehrung war absehbar, dass der erste Etappenerfolg eines Schwarzafrikaners bei einer Grand Tour Folgen haben würde: Beim Öffnen der Proseccoflasche flog der Korken ins linke Auge des 22-Jährigen aus Eritrea, im Spital erteilten die Ärzte Sportverbot.

Giro d'Italia - 10th stage

„Man könnte lachen, wenn es nicht so traurig wäre“, sagte Mauro Vegni, der Sportliche Leiter des belgischen Teams Intermarché-Wanty-Gobert am Mittwochmittag. Denn Girmay hatte alle Chancen, die Giro-Sprintwertung zu gewinnen.

Gerade einmal drei Pünktchen war er hinter dem führenden Franzosen Arnaud Démare gelegen, und viele Möglichkeiten für die Sprinter hatte der heurige Giro nicht mehr zu bieten.

Nach historischem Sieg: Korken-Malheur zwingt Girmay zur Aufgabe

Erster italienischer Sieger bei 105. Giro: Alberto Dainese

Wilde Raserei

Die Mittwoch-Etappe über 203 Kilometer zwischen Santarcangelo di Romagna und Reggio Emilia geriet unter Windeinfluss zur wilden Raserei: Das Feld war mehr als eine Viertelstunde schneller als der höchste errechnete Temposchnitt von 45 km/h.

Pech hatte der Oberösterreicher Tobias Bayer (Alpecin-Fenix), der 30 Kilometer vor dem Ende auf dem Asphalt landete, aber nach einem Radwechsel weiterfahren konnte und dann dem Feld wieder hinterherjagte.

 Der  Sieg ging an Alberto Dainese (DSM), der den ersten italienischen Erfolg beim 105. Giro holte. Der in der Sprintwertung führende Franzose Arnaud Démare (Groupama-FDJ)  wurde Vierter hinter Fernando Gaviria (COL/Emirates) und Simone Consonni (ITA/Cofidis) und baute seinen Vorsprung weiter aus: Mit 173 Punkten liegt der deutlich vor seinen Verfolgern Mark Cavendish (GBR/Quick-Step Alpha Vinyl/96) und Fernando Gaviria (91).

12. Etappe (Santarcangelo di Romagna–Reggio Emilia, 203 km): 1. Dainese (ITA) DSM 4:19:04, 2. Gaviria (COL) Emirates, 3. Consonni (ITA) Cofidis, 65. P. Gamper (AUT) Bora-hansgrohe, 126. Brändle (AUT) Israel-Premier Tech 23, 140. Gall (AUT) AG2R Citroën +49, 164. Bayer (AUT) Alpecin-Fenix +4:55.
Gesamt: 1. J. P. López (ESP) Trek-Segafredo 42:24:08, 2. Almeida (POR) Emirates +12, 3. Bardet (FRA) DSM +14, 42. Gall +33:42, 115. Bayer +1:50:23, 118. P. Gamper +1:53:30, 160. Brändle +2:37:55.
Donnerstag: Parma–Genua (204 km).

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