Nach dem Tod eines Radprofis: Kein Abbruch der Tour de Suisse

Reactions to Tour de Suisse crash during 5th stage
Die Familie des verstorbenen Gino Mäder sprach sich für eine Fortsetzung der Rundfahrt aus. Österreichs Radstar Felix Gall: "Ich fühle mich nicht nach Rennfahren"

Die Tour de Suisse wird nach dem Tod von Radprofi Gino Mäder fortgesetzt. Der Schweizer war am Freitag seinen schweren Verletzungen erlegen, die er sich bei einem Sturz in der fünften Etappe zugezogen hatte. Mäder war bei der Abfahrt vom Albula-Pass in eine Schlucht gestürzt.

Am Ende eines „emotionalen Tags und einer sehr berührenden Gedenkfahrt“ wurde in Absprache mit der Familie entschieden, dass die Tour weitergeführt wird, hieß es in einer Mitteilung seitens der Tour de Suisse. Auch die Frauen-Tour wird fortgeführt.

Mäders Team Bahrain-Victorious wird aus dem Rennen aussteigen. Am Samstag zogen sich das Team Intermarche und der Schweizer Rennstall Tudor Pro Cycling zurück. „Unter diesen schwierigen Umständen, ist das für uns der menschliche Weg, die Gefühle unserer Fahrer zu respektieren und Gino Respekt zu zollen“, schrieb das Team auf Twitter.

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Dieser Entscheidung waren lange Diskussionen vorausgegangen. Freitag Abend versammelten sich sämtliche Radprofis und diskutierten mit dem Veranstalter stundenlang die weitere Vorgehensweise.

"Der Veranstalter wäre bereit gewesen, das Rennen abzubrechen. Es gab eine Abstimmung. Es geht auch darum, dem Gino die letzte Ehre zu erweisen. Die Familie will, dass wir das Rennen nicht abbrechen", berichtet Felix Gall. Der Osttiroler liegt in der Gesamtwertung auf dem zweiten Platz und hatte sich für einen Abbruch ausgesprochen. "Alles andere wäre unangebracht."

Die siebente Etappe geht am Samstag von Tübach und Weinfelden (183 Kilometer) in Szene. Die Zeitmessung für die Gesamtwertung erfolgt schon 18,8 Kilometer vor dem Ziel. Der Etappensieg wird auf der Zielgeraden in Weinfelden entschieden.

"Es ist klar, dass das keine normale Etappe wird", sagt Felix Gall. "Ich persönlich fühle mich nicht nach Rennfahren." Der 25-jährige Osttiroler geht mit acht Sekunden Rückstand auf den Dänen Mattias Skjelmose in die letzten beiden Tage dieser Tour de Suisse. Die Entscheidung um den Gesamtsieg fällt am Sonntag bei einem Zeitfahren.

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