In die Wiege gelegt
„Jeder im Team weiß, wovon er spricht. Wir wissen auch, wie man effizient neue Erkenntnisse umsetzen kann“, sagte Preining im KURIER-Gespräch. „Das ist besonders bei der DTM wichtig, weil man wenig Zeit zwischen den Sessions hat. Das schnelle Regieren ist unsere Stärke.“
Preinings Stärke ist zudem sein Grundspeed. Ein Fahrzeug schnell zu bewegen wurde ihm quasi in die Wiege gelegt. Vater Andreas Preining war Motorradrennfahrer und Ende der 1980er-Jahre Staatsmeister in der 250er-Klasse. Doch für den Sohn war bald klar, dass seine Liebe den zweispurigen Fahrzeugen gilt. „Motorsport war bei uns immer ein Thema. Wir haben uns die Rennen angeschaut, ich habe auch die MotoGP genau verfolgt“, erzählt der Oberösterreicher über die Freizeitbeschäftigung bei Familie Preining. „Aber als ich als kleines Kind einmal an einer Kartstrecke gestanden bin, habe ich gewusst, dass ich genau das machen will. So hat das Ganze begonnen.“
Dies bestätigt auch Vater Andreas Preining in der Auto Revue: „Schon bei seinen ersten Kartrunden im Urlaub in Italien sah man sein Naturtalent. Er hat einen enormen Speed und eine gute Übersicht für Rennsituationen.“
Vom Kartsport führte Preinings Weg über die Formel 4, den Porsche-Cup und das GT-Masters in die DTM.
Dort holte er gleich in seinem ersten Jahr 2022 auf dem Norisring den ersten Sieg für Porsche. Der Erfolg war für den berühmten Sportwagenhersteller so wichtig, dass das Siegerauto mittlerweile im Porsche-Museum in Stuttgart ausgestellt ist.
Faszination Rennsport
Heuer ist Preining der konstanteste Fahrer in der DTM. In jedem Rennen kam er in die Punkteränge (Punkte werden in der DTM bis Rang 15 vergeben), einmal hat er gewonnen. Sein Konkurrent und erster Verfolger Bortolotti gewann mit seinem Lamborghini heuer zwar dreimal, doch er ließ häufiger Punkte liegen. Auf dem Nürburgring konnte er im zweiten Rennen wegen eines Defekts nicht starten, bei den Rennen auf dem Red Bull Ring wurde er zuletzt nur 9. und 22.
Die engen Zweikämpfe bei 280 km/h, das Rad-an-Rad-Fahren faszinieren Preining immer noch. „Dazu kommt das Streben nach Perfektion, das man überall im Spitzensport findet. Diese Kombination gibt mir schon sehr viel.“
Auch wenn es mit dem Titel klappen sollte, würde Preining in der DTM bleiben wollen. Doch langfristig sieht er noch andere Ziele: „Es gibt im Langstreckensektor noch einige große Rennen, die ich gewinnen will. Die 24 Stunden von Le Mans, auf dem Nürburgring, in Daytona ... Das sind Klassiker, bei denen ich mir schon zum Ziel gesetzt habe, erfolgreich zu sein.“ Doch das Schönste bleibt: „Ich bin ein Erwachsener und habe mein Hobby zum Beruf gemacht. Das ist wirklich mega.“
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