Ricciardo wechselt von Red Bull zu Renault

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Daniel Ricciardo wird in der kommenden Saison die Farben wechseln: Er verlässt Red Bull in Richtung Renault.

Gelb und Schwarz statt Dunkelblau und Rot: Daniel Ricciardo wechselt für die Saison 2019 vom österreichischen Formel-1-Team Red Bull Racing zum Renault-Werksteam. Das Red-Bull-Team verkündete am Freitag zunächst den Abgang des Australiers, wenig später wurde dann auch von Renault-Seite offiziell bestätigt, dass Ricciardo ab 2019 an der Seite von Nico Hülkenberg fahren wird. Ricciardo erhält bei den Franzosen einen Zweijahresvertrag.

"Es war wahrscheinlich eine der schwierigsten Entscheidungen, die ich in meiner Karriere treffen musste. Aber ich hatte das Gefühl, dass es Zeit für mich ist, eine frische, neue Herausforderung anzunehmen", so Ricciardo in einer Aussendung des Renault-Teams. "Mir ist bewusst, dass es noch ein weiter Weg für Renault ist, um an der Spitze mitzukämpfen, aber ich war von ihrem Fortschritt in den letzten zwei Jahren beeindruckt und weiß: Wann immer Renault in diesem Sport war, haben sie früher oder später gewonnen."

Der Wechsel erhält durch die aktuelle Fehde zwischen Red Bull und Renault zusätzliche Würze: Weil sich der österreichische Rennstall für 2019 vom Motorenlieferanten Renault trennt und stattdessen mit Honda-Triebwerken starten wird, untersagte Renault in Hockenheim den Tausch von Motorteilen an Ricciardos RB14. Red-Bull-Teamchef Christian Horner wetterte zudem in Ungarn nach dem motorbedingten Ausfall von Max Verstappen über die Unzuverlässigkeit von Renaults Triebwerken.

Transfermarkt kocht über

Bei Renault wird Ricciardo den Platz von Carlos Sainz einnehmen. Der Spanier ist aktuell von Red Bull an die Franzosen verliehen und muss sich wohl mit einer Rückkehr zu Toro Rosso begnügen. Erster Kandidat auf die Nachfolge von Ricciardo bei Red Bull an der Seite von Max Verstappen ist der Franzose Pierre Gasly. Erst am Montag nach dem Ungarn-GP bescheinigte Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko Gasly dem 22-Jährigen, zum Top-Fahrer gereift zu sein.

Ricciardos Wechsel ist womöglich die Initialzündung für eine Reihe von Fahrertransfers in der Sommerpause. Auch der Franzose Esteban Ocon war als Renault-Kandidat gehandelt worden, könnte nun aber bei Force India bleiben - sofern das aktuell insolvente Team gerettet werden kann. Anderenfalls könnte Ocon bei McLaren ein Kandidat auf die Nachfolge von Fernando Alonso werden. Dort könnte unter Umständen auch Stoffel Vandoorne sein Cockpit verlieren, Supertalent Lando Norris klopft an. Der aufstrebende Brite ist aber auch ein Kandidat für einen Abstecher zu Toro Rosso.

Der 29-jährige Ricciardo ist bereits seit 2011 in der Formel 1 unterwegs. Mit Red-Bull-Unterstützung machte er seine ersten Erfahrungen in der Königsklasse bei HRT, ehe er 2012 und 2013 beim Nachwuchsteam Toro Rosso auf den Aufstieg zu Red Bull vorbereitete. Dort holte er 2014 an der Seite von Sebastian Vettel drei Siege. In der aktuellen Saison ist er mit zwei Rennsiegen WM-Fünfter.

In den letzten Wochen war Ricciardo eine der Königsfiguren auf dem Transfermarkt gewesen: Der Australier galt als Kandidat auf die Nachfolge von Fernando Alonso bei McLaren, brachte sich selbst aber Medienberichten zufolge auch bei Ferrari als Räikkönen-Ersatz ins Gespräch. Dort dürfte aber Ex-Teamkollege Vettel interveniert haben: Von der Idee, den starken Australier erneut im gleichen Auto zu haben, soll der Deutsche nicht begeistert gewesen sein.

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