Raketenangriff überschattet Saudi-Grand-Prix in Dschidda

SAUDI-YEMEN-CONFLICT
Wenige Kilometer von der Rennstrecke der Formel-1-Stars entfernt stieg eine große Rauchwolke auf.

Trotz eines Anschlags auf eine in der Nähe gelegene Raffinerie hat die Formel 1 ihr zweites Training für den Grand Prix von Saudi-Arabien aufgenommen. Jemenitische Huthi-Rebellen nahmen am Freitag ersten Informationen zufolge mit einer Drohne erneut eine Fabriksanlage des Mineralölkonzerns Aramco ins Visier.

Mit 15 Minuten Verspätung rollten am Freitag die ersten Autos wieder auf den Kurs am Roten Meer. "Uns wurde von der Regierung die Versicherung gegeben, dass es hier sicher ist zu fahren", sagte Haas-Teamchef Günther Steiner auf ServusTV nach einem Meeting der Team-Manager und Fahrer mit der FIA und dem lokalen Veranstalter. "Wir haben nach dem Training noch einmal eine Besprechung mit den Autoritäten, mit den Ministern." Er fühle sich aktuell sicher, so Steiner. "Wenn ich mich nicht sicher fühlen würde, wäre ich auch nicht hier."

"Eine Drohne, die angeblich vom Jemen abgeschickt wurde, ist durch das Sicherheitssystem durchgedrungen", berichtete Red Bulls Konsulent Helmut Marko. Später solle es "von offizieller Seite eine Erklärung geben, wie die Sicherheit gewährleistet werden kann", sagte Marko. "Wir sind völlig unerwartet in diese Situation gekommen. Ich glaube, dass von diesen Terroristen bewusst der Grand Prix ausgesucht wurde, weil sie dadurch die größte Publicity kriegen", sagte Marko.

Erst am vergangenen Sonntag hatten Huthi-Rebellen Angriffe gegen Saudi-Arabien mit einer Rakete und Drohnen gestartet. Dabei war auch eine Anlage von Aramco in Jeddah getroffen worden, an einem Öltank brach Feuer aus. An diese Geschehnisse erinnerten die Szenen am Freitag. "Dieser Vorfall hat keine Auswirkungen auf das Renn-Wochenende", hatten die Veranstalter damals mitgeteilt. Die Sicherheit aller Beteiligten an dem Grand Prix sei gewährleistet, hieß es.

Saudi-Arabien kämpft im Jemen gegen die Huthi-Rebellen. Der Krieg hat eine der größten aktuellen humanitären Katastrophen ausgelöst. Aramco ist Hauptsponsor der Formel 1 und auch wichtiger Geldgeber des britischen Rennstalls Aston Martin.

 

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