Formel 1: Überraschungen in beiden Trainings in Singapur

Formel 1: Überraschungen in beiden Trainings in Singapur
Lewis Hamilton fuhr die erste Bestzeit in dieser Saison, am Abend war Ferrari vorne. Wirbel gab es um das Team von Red Bull.

Carlos Sainz Jr. war der schnellste Mann am ersten Trainingstag in Singapur. Der Spanier fuhr mit seinem Ferrari am Abend in 1:42,587 die Tagesbestzeit. Sein Teamkollege Charles Leclerc wurde Zweiter vor George Russell im Mercedes.

Dass es für die Silberpfeile in Singapur etwas besser läuft als zuletzt, bewies ein paar Stunden zuvor auch der siebenfache Weltmeister Lewis Hamilton. Der Brite fuhr im ersten Training zum ersten Mal in dieser Saison Bestzeit. Seinen 1:43,03 Minuten kam Geburtstagskind Max Verstappen (25) am nächsten, dem Niederländer, der kurz vor seinem zweiten WM-Titel steht, fehlten acht Hundertstelsekunden.

Im zweiten Training kam Verstappen aber nur sehr wenig zum Fahren. "Die wenigen Runden, die Max gefahren ist, waren okay", sagte Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko im ORF. "Wir hatten bei Max und Sergio zwei verschiedene Probleme bei den Autos. Das müssen wir analysieren."

Am Samstag geht es ab 15 Uhr im Qualifying um die Startaufstellung.

Red Bull stand wegen eines Medienberichts im Fokus. Laut Auto, Motor und Sport soll das Team im Vorjahr die vorgeschriebene Kostengrenze überschritten haben. Auch Aston Martin soll sich nicht an die Kostengrenze gehalten haben. 

In der kommenden Woche soll die FIA die Ergebnisse der Überprüfung öffentlich machen. „Die FIA schließt derzeit die Bewertung der von allen Formel-1-Teams eingereichten Finanzdaten für 2021 ab“, sagte ein FIA-Sprecher vor dem Großen Preis in Singapur. Angebliche Verstöße gegen die Finanzvorschriften würden „gegebenenfalls gemäß dem in den Vorschriften festgelegten formellen Verfahren behandelt“, hieß es.

Die Ausgabengrenze der Formel 1 betrug in der Vorsaison 148,6 Millionen US-Dollar. Ziel ist es auch, mit der Deckelung gleiche Voraussetzungen für alle Teams zu schaffen. Das Überschreiten der Kostengrenze ist ein Regelbruch, für den es keinen klar definierten Strafenkatalog gibt. Überschreitungen von bis zu fünf Millionen Dollar gelten laut Reglement als „kleinere Regelverletzung“ und könnten möglicherweise nur mit einer Geldstrafe geahndet werden. Bei schwereren Vergehen sind laut „Auto, Motor und Sport“ härtere Strafen bis hin zu einem nachträglichen Punkteabzug denkbar.

"Das ist ein laufendes Verfahren, wir können dazu keine Einzelheiten sagen", sagte Helmut Marko. "Wir haben aber keinerlei Bedenken, dass da irgendwas Gravierendes passieren könnte."

"Ernstes Thema"

Eine ganz andere Meinung hat naturgemäß Toto Wolff. "Fünf Millionen in der Grauzone, das ist ein ernstes Thema“, sagte der Mercedes-Teamchef. Er sei überzeugt, dass es ein Verfahren geben werde, rechne aber nicht mit einer rückwirkenden Auswirkung. Wolff machte aber darauf aufmerksam, dass eine Budget-Überschreitung nicht nur einen einjährigen Vorteil ergebe. „Ich glaube deshalb schon, dass etwas passieren wird. Die Frage ist nur, in welchem Ausmaß. Aber da ist es an den Richtern, zu entscheiden.“

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