Qualifikationsstreit beendet - Rückkehr zu altem Modus
Die FIA hat die Rückkehr zum alten Formel-1-Qualifikationsmodus am Donnerstagabend bestätigt. In letzter Instanz muss nun noch der Motorsportweltrat den Vorschlag der Teams absegnen.
In einem am Donnerstag Vormittag von Vertretern aller elf Formel-1-Teams unterzeichneten Schreiben an Bernie Ecclestone und FIA-Präsident Jean Todt hatten sich die Teams dafür ausgesprochen, zum Qualifying-Modell des Vorjahres zurückzukehren. In ihrem Schreiben gaben die Teams an, mit dem aktuellen Ausscheidungs-Qualifying nicht zufrieden zu sein; sie lehnten darüber hinaus das von Ecclestone vorgeschlagene neue Modell, wonach zwei Rundenzeiten in der Addition entscheiden sollen, ebenfalls ab.
Für die Teams soll demnach mit ausschlaggebend gewesen sein, dass aus der Fangemeinde der Formel 1 überwiegend Ablehnung gegenüber den neuen Qualifying-Vorschlägen zu hören war. Zahlreiche Umfragen in Foren, auf Motorsport-Portalen und News-Seiten zeigten deutlich, dass sich die Mehrheit der Fans eine Rückkehr zum alten System wünschte.
Niederlage für die beiden Bosse
Ecclestone und Todt, die das Format favorisieren, erlitten damit im Machtkampf mit den Teams eine herbe Niederlage. Entsprechend enttäuscht zeigte sich der 85-jährige Chefvermarkter. "Die Leute scheinen zu vergessen, dass wir versuchen, die Startaufstellung ein wenig durchzumischen. Denn was wir bisher gesehen haben, sorgt nicht besonders für Spannung", zitierte Autosport den Briten, der sich in der jüngeren Vergangenheit über die Dominanz von Mercedes beklagt hatte. Hinsichtlich einer langfristigen Lösung zeigte sich Ecclestone nun skeptisch.
Erst seit Saisonbeginn fuhr die Formel 1 in einem überarbeiteten Qualifikationsmodus. Größte Veränderung im Vergleich zum alten Format war, dass nach einer bestimmten Phase jeweils nach 90 Sekunden der langsamste Pilot ausschied. Schon nach dem Auftakt in Melbourne hatten die Teamchefs die Rückkehr zum alten Format gefordert.
Bei der nachfolgenden Abstimmung mit dem Weltverband FIA und der Formel-1-Geschäftsführung kam aber kein einstimmiges Votum zustande. Beim zweiten Saisonlauf in Bahrain fuhren Weltmeister Lewis Hamilton & Co. wieder im neuen Modus. Die erhoffte Spannung in der Qualifikation hielt sich erneut stark in Grenzen.
"Wenn alle gegen etwas sind, es aber dann doch beibehalten wird, läuft irgendwas nicht richtig", hatte der vierfache Weltmeister und Ferrari-Star Sebastian Vettel in Bahrain gesagt. Dieser Modus sei schlicht "Quark".
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