Formel 1: Welche Chancen Piastri noch im WM-Kampf hat
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Oscar Piastri auf der Rennstrecke in Las Vegas.
Der Australier Piastri muss in der WM alles riskieren, um Norris noch unter Druck zu setzen. Vor dem Grand Prix wurde auch über die Finanzen gesprochen.
Auf wen rollt die Kugel im Formel-1-Roulette von Las Vegas? Die besten Chancen im Grand Prix am Sonntag (5.00 MEZ/live ServusTV) hat Lando Norris. Der Brite zeigt aufsteigende Form und hat seinen Vorsprung auf McLaren-Kollegen Oscar Piastri ausgebaut (siehe Grafik). Max Verstappen könnte nach diesem Wochenende aus dem WM-Rennen schon ausgeschieden sein. Doch worüber wird dieser Tage in Las Vegas noch gesprochen?
- Der Kampf um die WM Aus dem Dreikampf wurde ein Duell um den Titel mit einem klaren Favoriten. Denn Verstappen hat nur noch rechnerische Chancen, und Piastri kämpft in der wichtigsten Saisonphase mit einer Formkrise. Der Australier muss in den letzten drei Rennen alles riskieren, um noch einmal Druck aufbauen zu können. Eine Entscheidung kann in Las Vegas noch nicht fallen. Sollte Norris gewinnen und Piastri ausfallen, würde sein Vorsprung 49 Punkte betragen. Nach Las Vegas sind noch 58 Punkte zu vergeben (Sprint und Rennen in Katar, Rennen in Abu Dhabi).
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Die Entwicklung im WM-Kampf
- Kritik an der Strecke Wie schon bei der Premiere vor zwei Jahren, gab es auch am Freitag wieder Probleme mit lockeren Kanaldeckeln – und einen Abbruch. Seine ersten Runden in Las Vegas drehte der Brite Oliver Bearman mit dem Haas. Sein vernichtendes Fazit: „Ich bin schockiert! Ich bin noch nie auf einem Stadtkurs gefahren, der so wenig Spaß gemacht hat.“
- Der große Deal Wie wertvoll die Formel 1 in den vergangenen Jahren wurde, zeigt der jüngste Deal von Toto Wolff. Der Wiener verkaufte fünf Prozent seiner Anteile am Mercedes-Team und kassierte laut Medienberichten dafür umgerechnet 260 Millionen Euro. Damit errechnet sich die Gesamtbewertung des Teams auf 5,2 Milliarden Euro. Beim Einstieg von Ineos vor fünf Jahren lag der Wert des Teams noch bei rund 710 Millionen Euro.
- Wachstumsmarkt USA Nirgendwo glitzert die Formel 1 so sehr wie in der Glitzermetropole Las Vegas. Die Glücksspielstadt ist der dritte Stopp der Rennserie in den USA nach Miami und Austin. Doch es gibt Luft nach oben, wie vor Kurzem etwa Eddy Cue von Apple sagte, das ab 2026 130 Millionen Euro pro Saison für die TV-Rechte bezahlt: „Die Formel 1 war hier im Nirgendwo und verglichen damit ist es jetzt riesig. Aber ehrlich gesagt: Es ist noch nicht riesig.“ Gerade einmal eine Million Menschen verfolgen die Rennen in den USA im TV. NFL-Spiele werden im Schnitt von 18,5 Millionen gesehen. „Es gibt also noch ein riesiges Potenzial.“
- Massas Klage Ex-Pilot Felipe Massa kämpft weiter um den WM-Titel 2008 – vor Gericht. Der High Court in London entschied, dass die Klage des 44-jährigen Brasilianers gegen die FIA und Bernie Ecclestone zulässig ist. Neben dem Titel geht es auch um mindestens 75 Millionen Euro für entgangenes Preisgeld und Werbeeinnahmen. Hintergrund ist „Crashgate“. In Singapur 2008 krachte Nelson Piquet jr. absichtlich in die Leitplanken. Der Unfall ermöglichte Fernando Alonso den Sieg. Massa argumentiert, dass er ohne „Crashgate“ Weltmeister geworden wäre.
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