Formel 1: Warum die Konkurrenz das nächste Solo für McLaren fürchtet

Formel 1: Warum die Konkurrenz das nächste Solo für McLaren fürchtet
Lando Norris und Oscar Piastri sind beim Grand Prix von China in Schanghai die Gejagten.

Es ist nur eine kleine Statistik, aber vielleicht eine aussagekräftige für die aktuelle Situation. Lando Norris ist der erste McLaren-Pilot an der Spitze der WM-Wertung seit 13 Jahren. Zuletzt hatte mit Lewis Hamilton nach dem Großen Preis von Kanada 2012 ein McLaren-Pilot das Ranking angeführt.

Und McLaren ist nach dem Auftaktsieg in Melbourne auch beim zweiten Grand Prix der Saison in Schanghai das Team, das es zu schlagen gilt. „Wir sind wirklich gut in die Saison gestartet“, meinte Norris nüchtern. 

In China steigt am Samstag der erste Sprint der Saison, Startschuss zum Grand Prix ist am Sonntag um 8 Uhr MEZ (live ServusTV, Sky). McLaren strebt nach dem Erfolg von Lando Norris in Melbourne den zweiten Saisonsieg an. „Es ist großartig, als Rennsieger in das zweite Rennen der Saison zu gehen“, so der Brite.

Düstere Vorahnung

Sein Landsmann George Russell, in Australien Dritter hinter Norris und Verstappen, sieht für die Konkurrenz schwarz. „Ich glaube, der Vorsprung von Red Bull lag in der Vergangenheit im Qualifying bei drei oder vier Zehnteln. Ich denke, der Vorteil, den wir im Moment bei McLaren sehen, ist definitiv größer“, spricht der Mercedes-Pilot Klartext. „Ich denke, dass ihr Auto definitiv in der Lage ist, jedes Rennen zu gewinnen, und ihr Auto sollte jedes Rennen gewinnen.“

Das klingt auch in den Ohren von Oscar Piastri wie eine Symphonie. Der Australier musste sich nach einem Ausritt im Finish beim Heimrennen mit Platz neun begnügen und möchte im ersten Asien-Rennen der Saison zurückschlagen. „Ich kann es kaum erwarten, an diesem Wochenende gleich wieder Rennen zu fahren. Es ist auch ein Sprint-Wochenende, also gibt es mehr Möglichkeiten, Punkte zu holen.“ Die McLaren-Piloten präsentieren sich hungrig.

ServusTV-Experte Christian Klien sieht McLaren vor allem im Trockenen derzeit unschlagbar. „McLaren hat weniger Reifenabnutzung als die anderen, was dir über die Renndistanz hilft.“

Australian Grand Prix

Nur Nebenrollen?

Welche Rollen können Weltmeister Max Verstappen, in Australien immerhin Zweiter, und vor allem Ferrari spielen? Verstappen weiß, wo der Schwachpunkt bei Red Bull Racing liegt. „Der Reifenabbau hat uns in Melbourne besonders zu schaffen gemacht. Wir haben nicht viel Zeit, um alles umzukrempeln, vor allem mit nur einem Training, aber das Team arbeitet hart daran, sich zu verbessern.“

Am meisten hinter den eigenen und vor allem den externen Erwartungen zurückgeblieben ist in Australien Ferrari. Charles Leclerc belegte den achten Platz, der hochkarätige Neuzugang Hamilton gerade noch den zehnten. „Sie haben es mit dem Set-up vergeigt. Und die Strategie im Rennen war auch nicht ideal“, analysierte Klien. 

„Man hat aber in den Trainings sehr wohl gesehen, dass dieses Auto schnell sein kann. Wenn alles zusammenpasst, hat Ferrari ein sehr gutes Paket.“ Vielleicht lässt sich ein McLaren-Solo doch verhindern.

Kommentare