Formel 1: Hamilton holte Pole Position in Silverstone

Formel 1: Hamilton holte Pole Position in Silverstone
Der Titelverteidiger setzte sich gegen Sebastian Vettel im Ferrari und dessen Teamkollegen Kimi Räikkönen durch.

Zum vierten Mal en suite startet Vierfach-Weltmeister Lewis Hamilton aus der besten Position in sein Heimrennen. Der Mercedes-Pilot verwies im Qualifying am Samstag WM-Leader Sebastian Vettel im Ferrari um 0,044 Sekunden knapp an die zweite Stelle. Dritter wurde dessen Teamkollege Kimi Räikkönen. Hamilton strebt am Sonntag seinen sechsten Sieg im Großen Preis von Großbritannien der Formel 1 an.

Der Brite fuhr in seinem Silberpfeil auf dem 5,891 Kilometer langen Kurs in Mittelengland in 1:25,892 Minuten neuen Rundenrekord. Insgesamt steht der WM-Titelverteidiger, der in der Zwischenwertung einen Punkt Rückstand auf Vettel aufweist, zum 76. Mal auf der Pole Position. Zuletzt stand in Silverstone mit dem Spanier Fernando Alonso 2012 ein Nicht-Mercedes-Fahrer auf Startplatz eins. Hamilton-Teamkollege Valtteri Bottas fixierte als Vierter des Qualifyings eine rein finnische zweite Startreihe.

Hamilton zeigte sich nach seiner Qualifying-Bestzeit emotional. Erst sprang der 33-Jährige nach dem Ende der dritten Session aus seinem Boliden, dann hockte er sich neben sein Auto und legte die Hände darauf. "Ich habe alles gegeben, was ich hatte. Es war so knapp. Die Ferraris haben etwas herausgehauen, und ich habe nur gebetet, dass ich es für euch schaffen kann", rief Hamilton mit Tränen in den Augen den Zuschauern zu: "Diese Leute sind die besten. Ohne euch hätte ich das nicht geschafft."

Mit Sieg wieder WM-Führender

Siegt der Brite auch am Sonntag, steigt er zum alleinigen Rekordgewinner seines Heimrennens auf. Nach dem technisch bedingten Doppel-Aus von ihm und seinem Teamkollegen Valtteri Bottas am vergangenen Sonntag beim Großen Preis von Österreich in Spielberg wäre es zudem eine Wiedergutmachung. Mit einem Erfolg würde er zugleich auch wieder die WM-Führung übernehmen.

Vettel weiß, wo er die entscheidende Zeit eingebüßt hat: "Es scheint so, dass ich auf den Geraden einiges verloren habe." Am Vormittag hatte er über Nackenbeschwerden geklagt. Im Abschlusstraining absolvierte er daher nur acht Runden und wurde danach von seinem Physiotherapeuten behandelt. "In der Qualifikation war alles gut", sagte er. "Aber heute Morgen wusste ich noch gar nicht, ob ich hier überhaupt fahren kann." Für das Rennen gab er in jedem Fall Entwarnung.

Spielberg-Sieger Max Verstappen und Daniel Ricciardo kamen in ihren Red-Bull-Boliden nicht über die Plätze fünf bzw. sechs hinaus. Der Zeitrückstand war dabei groß, dem Australier fehlte sogar über eine Sekunde auf den Pole-Setter. Charles Leclerc zeigte einmal mehr eine starke Qualifikations-Leistung. Wie schon vor zwei Wochen in Le Castellet schaffte es der Monegasse in den dritten Abschnitt und klassierte sich in seinem Sauber auf Rang neun.

Im Ausscheidungsfahren um die Startplätze fehlte Brendon Hartley nach einem Unfall im Training am Vormittag. Am Toro Rosso des Neuseeländers war die linke Vorderradaufhängung gebrochen. Er schleuderte in einen Reifenstapel am Streckenrand. Hartley blieb unverletzt. Das Auto wurde so schwer beschädigt, dass es nicht mehr rechtzeitig für das Qualifying repariert werden konnte.

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