Australien-GP: Überlegene Pole Position für Hamilton

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Mercedes scheint dominanter denn je: Hamilton und Bottas teilen sich Startreihe eins in Australien.

Der Weg zum Formel-1-Titel scheint auch in diesem Jahr über Mercedes zu führen. Der Serien-Weltmeister dominierte am Samstag das Qualifying beim Saisonauftakt in Melbourne. Titelverteidiger Lewis Hamilton, der heuer auf seinen bereits sechsten WM-Titel losgeht, fuhr in 1:20,486 Minuten Streckenrekord auf dem Kurs im Albert Park und wurde einzig von seinem Teamkollegen Valtteri Bottas gefordert.

Der Finne hatte nur 0,112 Sekunden Rückstand auf den 34-jährigen Briten, während Ferrari-Star Sebastian Vettel auf Rang drei bereits 0,704 Sekunden hinter Hamilton lag. Red-Bull-Pilot Max Verstappen (0,834) schaffte in letzter Sekunde noch den Sprung auf den vierten Startplatz. Sein französischer Neo-Teamkollege Pierre Gasly war hingegen als 17. bereits im ersten der drei Quali-Abschnitte gescheitert.

Auf einer Stufe mit Senna und Schumacher

"Ich zittere immer noch, das war so eng vor dieser tollen Kulisse", lautete der erste Kommentar von Hamilton nach der insgesamt 84. Pole Position seiner Karriere in der Motorsport-Königsklasse, deren neue Saison am Sonntag (Start: 6.10 Uhr MEZ/live ORF eins, RTL und Sky) mit dem ersten von 21 Rennen beginnt.

Mit seiner bereits achten Melbourne-Pole - der sechsten en suite - egalisierte er auch den Rekord von Ayrton Senna und Michael Schumacher, die bisher als einzige Formel-1-Stars derart oft auf einer Rennstrecke die beste Startposition erobert hatten. Dem Brasilianer Senna war dies in Imola gelungen, dem deutschen Rekordweltmeister Michael Schumacher in Suzuka.

"Nach den Wintertests haben wir nicht gewusst, wo wir stehen. Danach wurde so viel in der Fabrik gearbeitet, und auch im Laufe des Wochenendes haben wir uns ständig verbessert. Mit dieser Perfektion im Team kann ich so einen Job machen", betonte Hamilton.

Auch Bottas sprach von "guten Fortschritten" und einem "super Qualifying", in dem er seinem Teamkollegen alles abverlangt hatte. "Der erste Sektor war zu schwach", wusste der 29-Jährige, wo er die Zehntelsekunde auf Startplatz eins liegen gelassen hatte. Sein Teamchef Toto Wolff lobte ihn dennoch: "Das war ist genau der Valtteri Bottas, den ich kenne." Und zu Hamiltons Leistung meinte der 47-jährige Wiener hochachtungsvoll: "Das war weltmeisterwürdig. Er war super schnell, so einen Start haben wir uns nach den Testfahrten nicht erträumt, wir sind alle überglücklich."

"Mercedes ist klarer Favorit"

Denn Ende Februar in Montmelo war Hamilton noch knapp hinter Vettel gelegen und hatte geglaubt, dass Mercedes "rund eine halbe Sekunde" auf Ferrari fehlte. Doch nun liegt die "Sternenflotte" wieder klar vor dem Traditionsteam aus Maranello, das seit 2007 auf einen Fahrertitel in der Formel 1 wartet. "Ich bin wirklich erstaunt, wir haben einige Hausaufgaben zu erledigen", kommentierte Vettel den großen Rückstand auf Mercedes. "Sie haben wirklich einen super Job gemacht und waren heute nicht zu schlagen", lobte der 31-Jährige den Hauptkonkurrenten, der die jüngsten fünf Fahrer- und Konstrukteurstitel allesamt gewonnen hat.

Vettel, der im Vorjahr von Startplatz drei in Melbourne siegte, merkte aber auch an, dass er ein "gutes Auto fürs Rennen" habe. "Diese Strecke ist sehr speziell, da kann man nichts vorhersagen. Ich denke, wir können morgen gewinnen, man weiß nie, was passiert. Letztes Jahr haben wir auch ein bisschen Glück gehabt, aber Mercedes ist natürlich klarer Favorit", meinte der Vizeweltmeister zu den Chancen auf seinen dritten Australien-Triumph en suite.

Für Ex-Toro-Rosso-Pilot Gasly verlief indes sein Red-Bull-Debüt alles andere als wunschgemäß. "Das ist wirklich enttäuschend", ärgerte sich der 23-Jährige nach seinem vorzeitigen Out. Lange Gesichter gab es auch bei Renault, nachdem sowohl der Deutsche Nico Hülkenberg als auch Lokalmatador Daniel Ricciardo als Elfter bzw. Zwölfter den Kampf um die Pole Position der Top Ten verpasst hatten. "Ich habe auf einmal Leistung verloren und musste im Sicherheitsmodus zurück an die Box kommen", erklärte Hülkenberg, warum er seine zweite fliegende Runde hatte abbrechen müssen.

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