„Als Thierry Sabine 1979 die erste Rallye Dakar organisiert hat, war sein Grundgedanke eine gemeinsame Abenteuerfahrt nach Dakar“, sagt Holler. „Aber dann ist diese Materialschlacht losgegangen ... Das ist nichts Schlechtes, aber es ist weit vom ursprünglichen Spirit abgerückt. Beim Africa Eco Race geht es mehr um Gemeinsamkeiten und weniger um Technik.“
Premiere
Holler und Co-Pilot Bodzenta sind erstmals bei dieser Rallye dabei, die in Österreich 2013 bekannt wurde, als die Schauspieler Tobias Moretti und Gregor Bloéb mit Motorrädern dabei waren – und Dakar erreichten. Mit einem Volvo C303 starten Holler und Bodzenta in das Abenteuer. 1983 gewann ein solcher Wagen in der Klasse Light Trucks die „echte“ Dakar.
Das Original-Auto steht heute im Volvo-Museum in Göteborg. „Darüber bin ich gestolpert und habe mir gedacht, ich mache eine Replika von diesem Fahrzeug“, sagt Holler, der sich mit seiner Firma Hekla Competition auf den Aufbau von Offroad-Fahrzeugen spezialisiert hat.
„Wir haben das ziemlich originalgetreu nachgebaut und wir schauen jetzt, dass wir 40 Jahre danach mit diesem Auto nach Dakar fahren.“ In der heuer eingeführten Kategorie „Classic“ für ältere Fahrzeuge geht es nicht darum, möglichst schnell zu sein, sondern die Strecke in einem gleichmäßigen Tempo mit perfekter Navigation zu absolvieren.
„Wir wollen nicht Kopf und Kragen riskieren, aber eine Spazierfahrt ist das sicher nicht“, stellt Holler klar. „Man sitzt zehn, elf Stunden pro Tag am Lenkrad und fährt einen Schnitt von 45 oder 50 km/h im Gelände.“ Geschlafen wird wie einst bei der originalen Dakar im Biwak im mitgebrachten Zelt. Wohncontainer gibt es keine. Die wichtigsten Ersatzteile nimmt ein Servicewagen mit.
Abenteuer
Beifahrer Markus Bodzenta war immer schon ein Abenteurer. Doch im Fokus standen lange Familie und berufliche Selbstständigkeit. Die Inspiration ist aber geblieben, neue Ideen wurden geboren und die freundschaftliche Verbundenheit zu Ewald Holler wiedererweckt. Und somit sitzen sie derzeit gemeinsam in einem alten Auto auf dem Weg nach Dakar.
„Die gesamte Durchführung kostet uns ungefähr 40.000 Euro“, sagt Bodzenta. „Dazu kommt noch das Fahrzeug, das hat ungefähr 20.000 Euro gekostet, wurde aber komplett überholt, Motor ausgebaut, zerlegt, Lager erneuert. Das ist das Spezialgebiet vom Ewald.“
Die Freude auf das Abenteuer war ebenso groß wie der Respekt. „Wir haben versucht, unsere Hausaufgaben zu machen“, sagte Holler kurz vor der Abreise. „Aber bei so einem Unternehmen kann immer was passieren.“
Kommentare