Schon vor der WM hatte er gemeint, dass die Ex-Weltmeister Wright und Price nach einer durchwachsenen Saison nicht zu den Favoriten zu zählten sind. Ebenso Titelverteidiger Michael Smith. Zu den Top-Favoriten zählten für den Wiener Michael van Gerwen („er liebt den Druck“), Luke Humphries („in den letzten zwei Monaten am besten in Form“) und Rob Cross („er mag diese kurze Distanz“).
KURIER: Es ist die erste WM seit Dezember 2012, die sie verpassen, seit 2007 ist es die zweite. Schmerzt es, die WM nur im TV zu verfolgen?
Mensur Suljovic: Ich schaue jeden Tag zu, aber nur hin- und wieder kommt ein bisschen ein Kribbeln. Es tut aber nicht einmal weh. Ich habe nicht viel gezeigt und daher auch nicht viel erwartet.
War es das für Sie? Sie sind 51 Jahre, beenden Sie jetzt Ihre Karriere. Steve Beaton hört nach seiner 33. Weltmeisterschaft jetzt auf?
51 ist doch kein Alter im Darts. Letztens haben Steve und ich gescherzt und uns gefragt: „Wie lange noch?“ Steve ist 59, für ihn war’s das.
Für Sie offenbar noch nicht. Was machen Sie derzeit?
Ich bereite mich auf die neue Saison vor. Ich werde zu hundert Prozent weitermachen mit Darts.
Auch auf der Tour?
Bis es im Februar losgeht, spiele ich noch Bundesliga und Exhibitions, in Österreich und Deutschland. Am 6. Jänner machen wir ein tolles Turnier in Trumau.
Die Weltrangliste nach der WM ist Grundlage, um auf der PDC-Tour zu spielen. Die ersten 64 der Welt bekommen die Tour-Karte.
Das wird sich schon ausgehen. Wenn nicht, dann werde ich auch bei der Tour-School spielen.
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Und was erwarten Sie sich vom Jahr 2024?
Wenn ich gesund bleibe, will ich wieder der Alte sein. Mit geht es viel besser als noch vor zwei Jahren. Zwei, drei Stunden kann ich problemlos ohne Schmerzen trainieren. Außerdem ist jetzt auch die Belastung rund um die Gesundheit meines Bruders vorbei.
Haben Sie deshalb im Sommer Turniere ausgelassen?
Ich habe familiäre Probleme gehabt im Sommer. Meinem Bruder ist es nicht gut gegangen, er ist mittlerweile gestorben.
Herzliches Beileid. Sie standen sich nahe?
Es war der Bruder, zu dem mich meine Mutter vor mehr als 30 Jahren nach Wien geschickt hat, damit ich nicht in den Krieg geschickt werde. Als Erinnerung an ihn trage ich jetzt einen Bart wie er.
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