Kurioser Dopingfall in den USA: Ein Forscher wurde gesperrt

Forscher überführten einen Kollegen als Betrüger
John Gleaves ist Dozent an der California State Fullerton, Masters-Radsportler - und nun für vier Jahres wegen Dopings gesperrt.

Auch wenn man meint, in Sachen Doping schon alles gelesen zu haben (eine von der Staatssicherheit der ehemaligen DDR manipulierte Zahnpasta beispielsweise), irgendwann gibt es doch wieder etwas Neues. Dieses Mal aus den USA, genauer gesagt aus Kalifornien.

John Gleaves, 36-jähriger Dozent an der California State University in Fullerton, ist Experte für Kinesiologie sowie Geschichte und Ethik des ... Dopings. "Diese Fragen untersucht er aus einer Vielzahl von soziokulturellen Perspektiven", heißt es auf der Homepage der Uni.

2015 wurde Gleaves vom Verteidigerteam von Lance Armstrong angeheuert, um dem gefallenen Radstar im Prozesss wegen Betrugs mit seinem Wissen beizustehen. Zudem war er im Beraterstab des Radsportverbandes der USA und in einer Arbeitsgruppe der Welt-Anti-Doping-Agentur, die sich mit der Verbreitung des Dopings befasst

Gehaltvoll

Alles war so weit in Ordnung, bis Hobby-Radsportler Gleaves im August 2019 bei den amerikanischen Bahn-Meisterschaften getestet wurde. Die Urinprobe war überraschend gehaltvoll: Gleich mehrere verbotene Substanzen wurden entdeckt, darunter das anabole Steroid Oxandrolon und Clomifen. Letzteres ist eine Substanz, die bei Frauen angewendet wird, um einen Eisprung auszulösen, bei Männern wird die Testosteronproduktion angekurbelt.

Die Anti-Doping-Agentur der USA sprach eine vierjährige Sperre gegen John Gleaves aus. Immerhin, dieser druckste nicht herum - und akzeptierte die Strafe.

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