Jai Hindley, der Giro d'Italia und die australische Premiere

Am Ziel: Nun hat der Giro auch einen australischen Sieger, Jai Hindley sei Dank
Woran er 2020 als Zweiter der Endabrechnung hinter Ineos’ Briten Tao Geoghegan Hart noch gescheitert war, hat Jai Hindley am Sonntag vollendet: Der Bora-hansgrohe-Profi gewann als erster Australier die Italien-Rundfahrt, und der Mann aus Melbourne bescherte seinem Rennstall damit auch den ersten Erfolg bei einer der drei Grands Tours.
Nach seinem mächtigen Antritt im Finale der Samstag-Etappe zum Passo Fedaia, der den 26-Jährigen ins Rosa Trikot spülte, genügte Hindley im finalen Einzelzeitfahren über 17,4 Kilometer in Verona ein 15. Platz, um seine Rivalen Richard Carapaz (ECU/Ineos/10.) an dessen 29. Geburtstag und Mikel Landa (ESP/Bahrain-Victorious/76.) auf Distanz zu halten. „Unglaublich.“

Überwältigt: Jai Hindley nach vollbrachter Großtat
Das große Ziel erreicht
Für das 2010 unter dem Namen NetApp gegründete Team von Ralph Denk, das seit 2017 vom bayerischen Küchenausstatter und dem Schwarzwälder Sanitärhersteller gefördert wird, ist damit endlich ein großes Ziel erreicht. Zum zwischenzeitlich greifbaren Sieg in der Teamwertung reichte es bei der 105. Italien-Rundfahrt freilich nicht, dort setzte sich schließlich Bahrain-Victorious durch, nachdem Bora-hansgrohe zwischenzeitlich an der Spitze gelegen war.
„Wir sind diesen Giro wirklich gut gefahren“, freute sich Enrico Gasparotto, der Sportliche Leiter des Teams. „Die Jungs haben eine wirklich gute Leistung gezeigt, und ich denke, sie haben alle ihr Engagement für unser Ziel gezeigt.“
Für die Highlights aus österreichischer Sicht sorgten zwei Youngsters: Der 24-jährige Osttiroler Felix Gall (AG2R Citroën) zeigte bei seiner ersten großen Landesrundfahrt mit den Tagesrängen 11 und 13 auf, der frühere Juniorenweltmeister zahlte in der zweiten Woche allerdings auch viel Lehrgeld und litt tagelang. „Es waren wenige Tage dabei, an denen ich mich gut gefühlt habe oder überhaupt mein normales Level anrufen konnte", sagte Gall. „Großteils waren es schlechte Tage, bei denen ich ums Überleben gekämpft habe. Ich will nicht sagen, dass ich enttäuscht bin, aber ein bissel mehr hatte ich mir schon erhofft."
Der 22-jährige Oberösterreicher Tobias Bayer (Alpecin-Fenix) unterstrich mit den Positionen 6, 10 und 13 sein Potenzial.
21. Etappe (Einzelzeitfahren Verona, 17,4 km): 1. Sobrero (ITA) BikeExchange-Jayco 22:24, 2. Arensman (NED) DSM +23, 3. Van der Poel (NED) Alpecin-Fenix +40, 10. Carapaz (ECU) Ineos +1:24, 15. Hindley (AUS) Bora-hansgrohe +1:31, 53. Bayer (AUT) Alpecin-Fenix +2:40, 55. Gall (AUT) AG2R Citroën +2:41, 76. Landa (ESP) Bahrain-Victorious +3:04, 123. P. Gamper (AUT) Bora-hansgrohe +4:08, 144. Brändle (AUT) Israel-Premier Tech +5:04.
Endstand: 1. Hindley 86:07:19, 2. Carapaz +1:18, 3. Landa +3:24, 50. Gall +2:58:05, 100. Bayer +4:57:16, 108. P. Gamper +5:13:44, 147. Brändle +6:52:52.
Para-EM in Peuerbach: Handbiker Thomas Frühwirth holte im Straßenrennen (H5) Silber, Alexander Gritsch wurde Vierter.
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