Initiative: Wie Österreich bewegt werden soll
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt mindestens 150 Minuten Bewegung pro Woche für Erwachsene und eine Stunde Sport pro Tag für Kinder. Die ORF-Initiative „Wir bewegen Österreich“ und die Initiative „50 Tage Bewegung“ sollen dazu animieren - und die mentale sowie körperliche Gesundheit fördern. Laut einer Studie kostet Inaktivität dem heimischen Gesundheitssystem 2,4 Mrd. Euro jährlich, betonte Hans Niessl, Sport Austria Präsident, bei einer Pressekonferenz am Montag.
Vorbeugen geht ohne großen Aufwand: „2,5 Stunden Bewegung auf die Woche verteilt ist nicht so viel“, sagte Klaus Ropin, Leiter des Fonds Gesundes Österreich. „Nehmen Sie die Stiegen statt ein Stockwerk mit dem Aufzug zu fahren, gehen Sie eine Station zu Fuß, gehen Sie mir dem Hund spazieren, auch wenn Sie keinen haben“, appellierte er. „Es gibt auch so was wie den inneren Schweinhund, den man ausführen kann“, ergänzte später Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl. Wenn man sich bewege, werde der Kopf frei und es habe Auswirkungen auch auf die Ernährung und Psyche.
„Jeden, der ein bisschen Ärger hat, rate ich eine Runde zu laufen oder mit dem Rad zu fahren“, schlug ORF-Generalintendant Roland Weißmann in dieselbe Kerbe. Wer sich bewege, habe mehr Spaß und mehr vom Leben. Mit einer Vielfalt an Programmen soll Bewusstseinsbildung geschaffen werden, ergänzte Pius Strobl ORF-Hauptabteilungsleiter Corporate Social Responsibility. Gemeinsam sportlich aktiv zu sein, fördere Teamgeist und Solidarität - und beugt, so Ropin, Einsamkeit im Alter vor.
Gemeinsam bewegen
Im Rahmen von „50 Tage Bewegung“ laden Sportvereine und Gemeinden in ganz Österreich Menschen jeden Alters dazu ein, sich vom 7. September bis 26. Oktober an kostenlosen Bewegungsveranstaltungen, Aktionstagen und Schnupperkursen zu beteiligen. Die Angebote seien sehr niederschwellig, so Strobl. Auf der Website www.gemeinsambewegen.at können Interessierte aus über 1.000 Angeboten wählen und mitmachen.
Am 26. Oktober sind alle Menschen in Österreich aufgerufen, bei der ORF-Initiative „Wir bewegen Österreich“ aktiv zu werden. Dabei sei egal, ob man sich alleine bewegt oder in Gruppen unterwegs ist, unabhängig von Fitnesslevel oder Alter, wurde betont. Auch die Art der Bewegung ist frei wählbar.
Auf die Wichtigkeit für Kinder und Jugendliche, sich mindestens eine Stunde pro Tag zu bewegen, wies Niessl hin. Um mehr Sport ausüben zu können, brauche es eine entsprechende Infrastruktur, sagte er. Die tägliche Bewegung in den Schulen und Kindergärten zu implementieren sei eine wichtige langfristige Investition, bekräftigte Sportminister Werner Kogler (Grüne). Finanziell sei das „eine riesen Herausforderung in den nächsten Jahren, aber der Zug ist in Bewegung“.
Am 21. September kehrt der Tag des Sports auf den Wiener Heldenplatz zurück, kündigte Kogler an. Zur großen Leistungsschau werden zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus dem Spitzen-, Breiten- und Schulsport erwartet. Es wird diverse Mitmachstationen geben. Auch das Bundesheer schließt sich bei seinen Leistungsschauen am 26. Oktober in Wien und Salzburg „Wir bewegen Österreich“ an.
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