Hinteregger: "Druck macht einen nicht besser"

TRAINING DES ÖFB-TEAMS: FODA/HINTEREGGER
Martin Hinteregger sprach im Teamcamp über Gegner Nordirland, seine Ziele und den Dauerdruck im Profi-Fußball.

Wenn Martin Hinteregger spricht, muss man seine Ohren spitzen. Einerseits, weil er leise redet, andererseits, weil er immer etwas zu sagen hat. Hinteregger spricht wie er spielt: schnörkellos, kompromisslos, gerade heraus. Und erfrischend ehrlich.

Er gibt zu, dass es derzeit für ihn nicht besser laufen könnte. "Ich fühle mich gut, bin körperlich wieder top drauf." Nach einer Knöchelverletzung hatte er nur eine Woche Zeit, sich ernsthaft auf die neue Saison vorzubereiten. "Ich hätte nicht gedacht, dass es so schnell geht."

Am Freitag bekommt er es als Verteidiger mit nordirischen Stürmern zu tun. Ein echter Hinteregger verspürt deswegen keine Angst. "Gibt es den typisch britischen Stil eigentlich noch? Ich bin mir nicht sicher, ob es so extrem wird." Außerdem spiele er in der deutschen Bundesliga wie Abwehrkollege Aleksandar Dragovic, Sebastian Prödl habe zudem gar Erfahrung aus England anzubieten.

FUSSBALL ÖFB-LÄNDERSPIEL: ÖSTERREICH - SCHWEDEN

Der Internet-Verweigerer Hinteregger gab sich gestern in Bad Waltersdorf ein weiteres Mal angenehm demütig, was seinen Beruf betrifft. "Ich muss dankbar sein, was ich schon erreicht habe. Das ist nicht selbstverständlich." Man müsse als Profi-Sportler nicht immer mehr und mehr wollen, meinte er auf die Frage, in welcher Liga er sich in Zukunft sehen könnte. "Man muss zwischendurch auch einmal zufrieden sein können." Aber wenn er entscheiden müsste, dann wäre für einen Kärntner wie ihn die italienische Liga nicht nur geografisch naheliegend. "In einer Stunde wäre ich in Udine", grinst er, bei dem man das Gefühl hat, als würde jeglicher Druck an ihm abprallen.

Weil er eine besondere Einstellung dazu hat. "Ich denke mir in solchen Situationen: ich bin gesund, was soll schon passieren? Viele sehen den Fußball als ihr Leben an. Ich bin zufrieden mit dem Erreichten, wird es noch mehr, ist das eine Draufgabe." So eine Einstellung, so Hinteregger, die hat man oder eben nicht. "Druck macht einen ja nicht besser. Ich hätte nie gedacht, dass ich es so weit schaffe. Als 17-Jähriger hätte ich nie geglaubt, dass ich irgendwann über 30 Länderspiele für Österreich habe."

Warum sollte sich einer wie Hinteregger vor nordirischen Stürmern fürchten?

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