Handball: Die Österreicherinnen bekamen eine Lehrstunde von Frankreich
Österreichs Handballerinnen haben eine Sensation beim Hauptrunden-Auftakt der Weltmeisterschaft gegen Mitfavorit Frankreich klar verpasst.
Damit hat die ÖHB-Auswahl nach der ersten von drei Runden in der zweiten WM-Phase weiter zwei Punkte auf dem Konto, die vom 30:29-Auftaktsieg gegen Korea mitgenommen wurden. Die Französinnen blieben auch im vierten WM-Spiel in Nordeuropa ungeschlagen und haben mit sechs Zählern in der Hauptrunden-Gruppe 2 genauso wie Titelfavorit Norwegen (4) beste Chancen auf den Aufstieg ins Viertelfinale. Die Österreicherinnen sind in der Sechsergruppe derzeit Vierte, nur die besten zwei Teams schaffen den Sprung in die K.o.-Phase. Ein Punktegewinn in den ausstehenden Begegnungen am Freitag (15.30 Uhr) gegen Angola und am Sonntag (18.00) gegen Slowenien ist das ausgesprochene Ziel der ÖHB-Equipe.
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In einer flotten Anfangsphase im Spektrum Trondheim hielten die Müller-Schützlinge kurz gut mit. Nach acht Minuten stand es 4:5, dann zeigten die Vize-Weltmeisterinnen mit schnellen Angriffen sowie hoher Wurf-Effizienz ihre Klasse und zogen mit einem 10:1-Lauf auf 15:5 (21.) davon. Zur Halbzeit betrug der Rückstand elf Tore. Das schmeckte dem Teamchef überhaupt nicht. Herbert Müller sagte: „Wir haben uns zu sehr gehen lassen, da hätten wir uns mehr wehren müssen.“
Verbesserung vor allem wegen der Ivancok-Schwestern
Nach dem Seitenwechsel verteidigten Sonja Frey, die gesundheitlich angeschlagene Katarina Pandza und Co. deutlich konsequenter und spielten lange Zeit auf Augenhöhe mit den Favoritinnen. Das schnelle Umschaltspiel von "Les Bleues" konnte Rot-Weiß-Rot aber weiter nicht entschärfen. In der Offensive spielten die ÖHB-Frauen solide. So konnten die Spielerinnen ihren Coach etwas zufrieden stellen. „Mit der zweiten Hälfte bin ich zufrieden, da haben wir uns gewehrt.“ Vor allem Ines Ivancok hatte vor dem Tor sehr gute Szenen und war mit acht Treffern die beste Werferin der Österreicherinnen. Damit dürfte sie auch ihre Schwester motiviert haben, die im Tor steht. Denn Lena hat hinten einige Bälle sehr gut gehalten. Müller: "Daran merkt man, wie wichtig die Torhüterinnenposition ist.“
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