Golf: Bestes Karriereergebnis für Wiener Sepp Straka

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Der 26-Jährige wird beim PGA-Turnier in Kentucky Dritter. Den Sieg sichert sich der US-Amerikaner Jim Herman.

Golfprofi Sepp Straka hat in seiner Debüt-Saison auf der amerikanischen PGA-Tour mit einem dritten Platz aufhorchen lassen. Das Top-Resultat der Karriere im Barbasol Championship hatte für den mit 14 Jahren nach Valdosta in Georgia übersiedelten Straka mehrfache Bedeutung. Der 26-Jährige spielte mit 63 die bisher beste Runde und verbesserte sich unter die besten 125 der Saisonwertung.

Straka mischte bei den tiefen Scores in dem mit 3,5 Millionen Dollar dotierten Turnier in Nicholasville (Kentucky) am Wochenende vorne mit. Am Samstag gelang ihm auf dem Par-72-Kurs mit neun unter Par (neun Birdies) eine persönliche Bestmarke, er brachte sich damit als Fünfter ins Rennen um eine Topplatzierung. Mit acht Birdies bei zwei Schlagverlusten am Sonntag (66) sicherte er sich den dritten Platz und mit 238.000 Dollar (rund 212.000 Euro) für den ersten Top-Ten-Rang das bisher höchste Preisgeld. Zuvor war Straka bei zwei besser besetzten 7-Mio-Dollar-Turnieren 11. und 13. gewesen.

Bruder-Konkurrenz

Dank der eroberten Punkte verbesserte sich Straka in der Saisonwertung, dem FedExCup, an die 119. Stelle und darf auf eine weitere Saison auf der wertvollsten Tour der Welt hoffen. Denn die besten 125 erhalten die begehrte Tour-Karte für 2020. Zwei Turniere stehen noch aus. Der in Wien geborene Sohn einer US-Amerikanerin und eines Österreichers hatte sich im Vorjahr dank eines Spitzenplatzes in der zweithöchsten Turnierserie qualifiziert.

Die Konkurrenzsituation mit seinem zwei Minuten älteren Zwillingsbruder Sam lebte am Wochenende wieder auf. Kurz nach Sepps toller Runde rief ihn der Bruder an. "Er hat mir erzählt, dass er daheim in Valdosta eine 62er-Runde gespielt hat", sagte Sepp Straka. "Und ich hab' mir gedacht, damit verpatzt du mir diesen guten Tag", scherzte der nun zweitbeste Österreicher in der Weltrangliste. Als 204. überholte er Matthias Schwab (228.). Bernd Wiesberger ist 41.

Sam Straka, der nach gemeinsamer College-Zeit zunächst in den Immobilienbereich gewechselt war, versucht sich nun in der Qualifikation für die zweithöchste Profitour der USA.
 

Unerklärlicher Turnaround

Sepp Straka beendete sein 22. Saisonturnier (elfmal hat er den Cut geschafft) mit 23 Schlägen unter Par (265), doch zwei Spieler waren noch besser. Der 41-jährige Jim Herman sicherte sich mit 262 vor seinem US-Landsmann Kelly Kraft (263) seinen zweiten Toursieg nach 2016. Und bewies, dass im Golf nichts unmöglich ist. Bei zuvor 19 Saisonturnieren hatte die Nummer 232 der Tour nur dreimal den Cut geschafft. "Ich kann den Turnaround wirklich nicht erklären", meinte Herman, dessen Familie nach neunstündiger Autoanreise beim Triumph dabei war.

Einen Anteil am Sieg habe auch Donald Trump, sagte Herman, der auf der Anlage des nunmehrigen US-Präsidenten früher als Assistant Pro tätig war. Trump habe ihm vor zwei Wochen auf einer Runde geraten, wieder auf seinen alten Putter zurückzugreifen und diesen Tipp habe er befolgt.

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