Zurück vom Abstellgleis: Das Comeback des Gareth Bale

Eigentlich wollte ihn Real Madrid loswerden, doch nun soll der Waliser bleiben. Und zeigte zum Auftakt ein gutes Spiel.

Es ist zwölf Tage her, da gastierte Real Madrid in einer ausverkauften Salzburger Red-Bull-Arena. Dass beim 1:0-Sieg gegen den österreichischen Serienmeister Gareth Bale nicht dabei war, überraschte niemanden, ging doch jeder davon aus, dass der Waliser die Königlichen noch in diesem Sommer verlassen würde.

Umso überraschender war dann die Startelf der Königlichen zum Saisonstart der Primera División am Samstag bei Celta de Vigo. Zu dieser gehörte Bale nämlich. Nicht nur das: Er machte als Linksaußen beim 3:1-Sieg ein starkes Spiel, legte das erste Tor durch Karim Benzema perfekt auf und zeigte jene Tugenden, die ihn vor mittlerweile sechs Jahren zum erfolgreichsten Klub der Welt gebracht hatten: Schnelligkeit, Offensivdrang und Dribbelstärke.

Bale hatte vom Pech des neuen Real-Stars profitiert: Weil sich 100-Millionen-Euro-Neuzugang Eden Hazard am Oberschenkel verletzt hat und deshalb wochenlang ausfallen wird, musste Trainer Zinédine Zidane improvisieren.

Und der französische Weltmeister von 1998 entschied sich für die Reaktivierung von Bale, den er selbst aufs Abstellgleis gestellt hatte. „Der Klub arbeitet an seinem Abschied. Wir müssen schauen, ob es in 24 oder 48 Stunden passiert. Lasst uns hoffen, dass es bald passiert“, hatte Zidane noch vor vier Wochen öffentlich verkündet.

La Liga Santander - Real Madrid vs Athletic Bilbao

Der Waliser stand dann Ende Juli auch kurz vor einem Wechsel – nach China, nachdem er mit so ziemlich jedem prominenten Verein in Europa in Verbindung gebracht worden war. Der Erstligist Jiangsu Suning wolle den 30-Jährigen für drei Jahre verpflichten und ihm ein Jahresgehalt von 22 Millionen Euro zahlen, hieß es damals in der Real-nahen Sporttageszeitung Marca. Geworden ist aus dem Wechsel freilich nichts. Und er wird in diesem Sommer auch nicht mehr über die Bühne gehen. Denn in China ist der Transfermarkt schon seit Ende Juli geschlossen.

Zidanes Lob

Jetzt scheint aber sowieso alles anders, ein Verbleib des Walisers bei Real, wo er ja noch bis 30. Juni 2022 unter Vertrag steht, ist wahrscheinlich. Von Trainer Zidane gab es jedenfalls Lob für seine Leistung in Vigo. "Wir haben schon vor dem Spiel über seine Zukunft bei uns geredet und dass er bei uns bleiben wird. Jeder Spieler, der hier ist, denkt nur an diese Saison. Und so wie Gareth heute gespielt hat, ist das wahr", meinte der Franzose.

Lob gab es auch von den Medien. Die Marca will gar eine "Revolution" bei den Königlichen erkannt haben. "Das depressive Madrid aus den Freundschaftsspielen des Sommers hat sich im offiziellen Spiel in eine seriöse, solidarische, geeinte und effektive Mannschaft verwandelt", wurde in der Sport-Tageszeitung geschwärmt.

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