Fan-Zulauf: Die Wiener Austria knackt Rekorde – abseits des Platzes
Der Weg der Austria wird von den Fans offensichtlich angenommen. Das lässt sich mittlerweile an Zahlen ablesen. Die Violetten vermelden mit ihren VIP-Fans über 6.000 Abos, ein Plus von fast 1.000. Und die Zahl der Mitglieder konnte man innerhalb der letzten acht Monate verdoppeln, aktuell hält man bei 5.000.
Auch wenn man am Wochenende gegen Altach einen sicher geglaubten Sieg herschenkte und mit leeren Händen heimfahren musste, auch wenn die finanzielle Lage des verschuldeten Traditionsklubs noch lange Zeit nicht wirklich entspannt sein wird – die Anhängerschaft zieht es wieder vermehrt in Richtung Verteilerkreis.
Die Gründe dafür sind vielfältig. Einerseits war der Hunger nach Live-Fußball nach den mageren Zeiten währen Corona samt Geisterspielen so groß, dass er gestillt werden muss. Schon während den vergangenen zwei Pandemie-Saisonen lockte die Austria ihre Fans mit moderater Preisgestaltung. Das Kinder-Abo kostet nach wie vor 19,11 Euro für die Saison, die Jahreskarte auf der Osttribüne wurde von 110 Euro auf 111 angehoben – man geht mit dem Alter des Vereins.
Mehr Mitsprache
Die außerordentliche Mitgliedschaft kostet bei der Austria 65 Euro pro Jahr und bringt durchaus einige neue Vorteile. So gibt es für alle mehr Mitspracherecht bei der Generalversammlung oder bei Themen des Klub-Alltags. So wurde zuletzt die Stadion-Hymne auf Wunsch der Mehrheit der Fans abgeändert. Aber auch beim Merchandising, der Gastro im Stadion oder dem Ticketing hört der Verein künftig mehr auf die Bedürfnisse der Stadionbesucher.
- Austria-Mitglieder
Die Entwicklung bei den Violetten zeigt aktuell steil nach oben. In der Saison 2008/2009 zählte der Traditionsklub 2.065 Mitglieder, danach ging es nur langsam nach oben: In der Spielzeit 2013/2014 waren es 2.933 Mitglieder.
Danach folgte ein Einbruch auf nur mehr 2.249 Unterstützer Ende der Saison 2021. Nun hat man neue Höhen erreicht. In der laufenden Saison knackte die Wiener Austria erstmals die 5.000er-Marke. Binnen acht Monaten hat der Bundesligist die Mitgliederanzahl damit verdoppelt.
Der Hauptgrund für die Verdoppelung der Mitgliederzahl war aber der viel leichtere digitale Zugang auf der seit Dezember 2021 bestehenden Plattform www.austria.mitglied.at. Zudem hat sich herumgesprochen, dass viele Mitglieder persönliche Anrufe von Spielern oder Klub-Legenden wie Andreas Ogris erhielten, die quasi die Fans willkommen hießen.
Es war ohnehin höchste Zeit, dass der Klub aktiv auf seine Fans, Partner und Sponsoren zugeht und sie hegt und pflegt. Denn nach dem Meistertitel 2013 und dem folgenden Champions-League-Abenteuer ging diese Doppelpass mit dem neuen Selbstverständnis verloren. Die Austria dürfte die Zeichen der Zeit erkannt haben.
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