Zidan wehrt sich gegen Vorwürfe

Zidan: " Ich gehe nicht ins Gefängnis". BVB-Coach Klopp hat Kontakt zu seinem Ex-Schützling.

Der ehemalige ägyptische Bundesliga-Profi Mohamed Zidan ist, wie der KURIER berichtete, in seiner Heimat zu einer sechsjährigen Gefängnisstrafe verurteilt worden. Dem 31-Jährigen wird Scheckbetrug zur Last gelegt.

Jetzt meldet sich der untergetauchte Ex-Fußballer erstmals zu Wort. "Ich gehe nicht ins Gefängnis" ließ er über die dänische Zeitung Ekstrabladet verlautbaren. In Dänemark, wo er sich versteckt halten soll, spielte der Ägypter fünf Jahre lang für den FC Midtjylland und AB Kopenhagen.

Missverständnis

Laut Zidan handle es sich um ein Missverständnis, die Geschichte sei längst abgeschlossen. "Wir haben dies mit der Firma geklärt. 2007 kaufte ich eine Villa in Ägypten, doch aufgrund der Unruhen wurden die Arbeiten erst 2010 abgeschlossen", so Zidan. Durch diesen Umstand habe er die Zahlungen eingestellt. Dass die Sache vor Gericht gekommen ist, habe er nicht gewusst.

Klopp glaubt an Unschuld

Zidan lebt mit seiner Frau und seinem Sohn in Abu Dhabi, wo er zuletzt für den Baniyas SC spielte. Jürgen Klopp, Zidans ehemaliger Trainer aus Mainzer wie auch aus Dortmunder Zeiten versucht seinen Ex-Schützling in Schutz zu nehmen: "Es ist nicht so, wie es dargestellt wird. Ich habe Kontakt zu ihm", sagt der Dortmunder zur Bild.

Erklärender Brief:

Mittlerweile hat sich der beschuldigte Ägypter mit einem ausführlichen Brief an die Bild gewandt. Darin ist er sich sicher, dass das Urteil zurückgezogen wird.

Ich war sehr schockiert über die plötzliche Meldung am Mittwochabend, dass ich angeblich zu 6 Jahren Haft wegen mehrfachem Scheckbetrug verurteilt worden bin. Das stimmt so nicht!

Eine öffentliche Person zu sein, hat nicht nur Vorteile, sondern auch Nachteile. Eine Zielscheibe für andere zu sein, kann stechen, weh tun oder auch verletzen. Und es kann ebenso vorkommen, dass daneben geschossen wird. Wie in meinem Fall.

Im Jahr 2007 stieß ich auf ein Wohnprojekt in Ägypten. Es wurde ein größerer Villenkomplex in der Nähe von Kairo geplant.

In einem hochwertigem Neubaugebiet mit vielen gleich aussehenden Villen. Zum damaligen Zeitpunkt gab es ein Musterhaus zur Besichtigung, welches für mich und meine große Familie in Ägypten perfekt war. Ich kaufte das Grundstück und freute mich darauf, in meiner eigentlichen Heimat bald ein neues Haus zu bekommen.

Im Vertrag stand, dass das Haus im Jahr 2010 fertig gestellt sei. Die Kosten für das Grundstück und die Villa mussten in 15 Jahren abbezahlt werden.

In Ägypten funktioniert es in vielen Fällen so, dass man alle Schecks auf einmal ausfüllt, die dann zu den bestimmten Fälligkeitsdaten eingezogen werden. Ich füllte damals die Schecks an die ausführende Baufirma aus. Ganz korrekt mit den festgesetzten Terminen, um meinen Verpflichtungen nachzukommen.

Nur: Im Jahr 2010 war die Villa noch nicht – wie fest vereinbart – fertig gestellt. Der Bau ruhte komplett.

Den meisten Menschen müsste bekannt sein, dass Ägypten in den letzten Jahren aufgrund der Unruhen nicht optimal funktioniert. Ich rief die Bank an und stoppte deshalb zunächst alle zukünftigen Zahlungen.

Ich bin bestimmt nicht der einzige Mensch, der nicht bezahlen möchte, wenn man das Vereinbarte nicht erhält.

Aufgrund von Missverständnissen und Kommunikationsfehlern endete dieser Fall schließlich – ohne mein Wissen – vor Gericht. Wo das ohnehin noch nicht rechtskräftige Urteil gefällt wurde. Und das zudem noch in meiner Abwesenheit und ohne meine Kenntnis! Denn ich befinde mich zur Zeit mit meiner Frau und meinem Sohn gar nicht in meiner Heimat Ägypten, sondern stehe noch bis 2014 beim SC Baniyas in Abu Dhabi unter Vertrag.

Umso unerwarteter und unvorbereiteter trafen mich die Meldungen über meine angebliche Haftstrafe.

Abschließend kann ich mitteilen, dass ich mit der Baufirma umgehend alle Missverständnisse geklärt habe – und ich mich weiterhin auf mein neues Haus freuen darf.

Das Urteil wird definitiv zurückgezogen!

Mohamed Zidan

Kommentare