Die Sorgenkinder des Teamchefs sind zahlreich

Marko Arnautovic, Österreichs gefährlichster Offensivspieler, schied am Dienstag verletzt aus.
In sieben Wochen trifft Österreich auf Polen. Arnautovic bleibt ein Bruch erspart.

In exakt sieben Wochen trifft Österreichs Nationalteam in Wien zum Auftakt der WM-Qualifikation auf Polen. 49 Tage, die schneller vergehen werden, als dem Teamchef lieb ist. Franco Foda weilt derzeit in der Türkei, um den Spielern von Österreichs Klubs in den diversen Trainingslagern auf die Beine zu schauen. Gut möglich, dass der Deutsche im März auf mehr Kicker aus Österreichs Bundesliga zurückgreifen muss als bisher.

Denn es drohen gleich mehrere Ausfälle, wie auch Foda weiß: „Es sind im Moment einige Spieler verletzt, die uns wahrscheinlich auch in den EM-Qualifikationsspielen gegen Polen und Israel nicht zur Verfügung stehen werden. Das ist natürlich nicht optimal, aber Verletzungen gehören leider im Fußball dazu. Das Wichtigste ist, dass die Spieler wieder gesund werden.“

Das neueste Sorgenkind trägt den Namen Marko Arnautovic. Österreichs torgefährlichster Mann feierte nach zweiwöchigem Transfer-Hickhack am Dienstag ein Comeback im Trikot von West Ham gegen Wolverhampton und verletzte sich prompt. Der Wiener verließ das Stadion auf Krücken und mit einer Schiene am Unterschenkel. Der Verdacht auf einen Bruch bestätigte sich nicht. Laut BBC-Informationen erlitt der Wiener eine Fußprellung, er könnte am Montag gegen Liverpool wieder zum Einsatz kommen.

Definitiv ausfallen wird im März Alessandro Schöpf, der am Mittwoch in Augsburg am Außenband des linken Kniegelenks operiert wurde und rund acht Wochen nicht spielen wird können. Schon länger verletzt ist Schöpfs Schalker Klubkollege Guido Burgstaller. Der Stürmer laboriert an einer strukturellen Verletzung am Übergang von Wadenmuskel zur Achillessehne, eine heikle Verletzung. Wann er auf den Platz zurückkehrt, ist unklar.

Schwellung

Kölns Louis Schaub leidet seit Mitte Januar an einem Knochenödem oberhalb des Sprunggelenks. Prognosen bei derartigen Schwellungen sind schwierig zu stellen, jedenfalls sollte der 24-jährige Flügelspieler demnächst wieder einsetzbar sein. Spannender ist da schon, wie es mit Verteidiger Martin Hinteregger weitergeht. Der Legionär hat bei Augsburg keine Zukunft mehr und darf sich einen neuen Klub suchen, nachdem er den Trainer öffentlich kritisiert hat. Blöd nur, dass dem 26-Jährigen die Zeit davon zu laufen scheint. Am Donnerstag, dem 31. Jänner, schließt in sämtlichen großen Ligen Europas das Transferfenster. Findet Hinteregger keinen neuen Klub, droht bis Saisonende ein Fixplatz auf der Tribüne.

Den hat Sebastian Prödl bei Watford schon die gesamte Saison über. Dazu gesellte sich im Dezember eine Knieverletzung, die operiert werden musste. Die letzte Partie bestritt Prödl am 20. Oktober.

Wie gut, dass es noch Aleksandar Dragovic gibt, müsste man meinen. Doch auch er hat aktuell kein Leiberl. Dem gelungenen Herbst mit 18 Pflichtspielen für Leverkusen folgte ein Trainerwechsel von Heiko Herrlich zu Peter Bosz. Der Niederländer lässt so wie einst Roger Schmidt kompromissloses Angriffspressing spielen und sehr „hoch“ und „nach vorne“ verteidigen. In diesem System war für Innenverteidiger Dragovic in den ersten beiden Frühjahrsspielen kein Platz, ebenso nicht für Julian Baumgartlinger.

Einbürgerung

Und dann gibt es für den Teamchef vielleicht noch einen Lichtblick. Die Einbürgerung von Ashley Barnes, dem Engländer mit einer österreichischen Großmutter, ist auf der Zielgeraden. An dem bulligen Mittelstürmer, der auch hängende Spitze spielen kann, schätzt Foda vor allem, dass er im Angriff Bälle behaupten kann. Teamchef Foda bleibt Optimist: „Ich habe großes Vertrauen zu allen Spielern, die zum Kader des Nationalteams gehören. Wir werden die Ausfälle kompensieren können.“

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