Thalhammer in Linz vorgestellt: Neo-Coach will "LASK-DNA" wahren
Dominik Thalhammer setzt beim LASK auf ein breites Betreuerteam und will die DNA des Vereins weiter erhalten. Der neue Cheftrainer und Sportliche Leiter des Fußball-Bundesligisten aus Linz präsentierte am Freitag sein Konzept. Als neuer Defensivcoach wird Ex-Teamspieler Emanuel Pogetetz im Betreuerteam arbeiten. Außerdem freute sich Thalhammer über einen "tollen Kader".
Der ehemalige Damen-Teamchef und Trainerausbilder des ÖFB war vor zwei Wochen auf Valerien Ismael gefolgt, von dem sich die Athletiker nach einem verunglückten Frühjahr getrennt hatten. Die erste Partie unter Thalhammer ist das Europa-League-Achtelfinal-Rückspiel bei Manchester United am 5. August. Nach dem 0:5 im Hinspiel ist die Chance auf das Weiterkommen minimal. In die erste Phase der Sommer-Vorbereitung starteten die Linzer deshalb am Freitag. Vier Neuzugänge hat der LASK bisher vermeldet.
"Es ist eine große Herausforderung, großes Vertrauen, das ich bekommen habe. Das möchte ich rechtfertigen", sagte Thalhammer in seinem Eingangsstatement. Er bedankte sich beim ÖFB für die rasche Lösung und die Chance, wieder im Vereinsfußball Fuß zu fassen. 2004 bis 2005 hatte er in der Bundesliga die Admira betreut. Vom Fußball-Bund nahm der 49-Jährige auch Christian Heidenreich, den Leiter der Spielanalyse, mit, wie am Freitag bekannt wurde. Der 38-jährige Heidenreich wird Assistent mit dem Spezialgebiet Standardsituationen.
Kommunikation als Schlüssel zum Erfolg
Pogatetz wird für das Defensivverhalten zuständig sein. Der 37-Jährige hatte seine Profikarriere im Winter beendet. "Er trägt die LASK-DNA in sich", sagte Thalhammer. Sein Assistent für den Offensivbereich wird noch gesucht. Spätestens nach dem Spiel in Manchester soll auch diese Position besetzt sein. Kein Thema im Trainerstab der Profis ist auf dessen eigenen Wunsch Andreas Wieland. Der ehemalige Co-Trainer von Ismael - er soll bei der Trennung vom Franzosen eine Rolle gespielt haben - soll dem Verein aber erhalten bleiben.
Thalhammer nannte immer wieder Kommunikation als Schlüssel zum Erfolg. Mit den Spielern, aber vor allem mit seinen Assistenten. "Das ein wesentlicher Faktor. Man muss bereit sein, Verantwortung abzugeben. Man muss intensiv diskutieren, aber wenn man zur Tür hinausgeht, muss vor der Mannschaft alles klar sein", sagte der Chefcoach über seine Arbeitsweise.
Die Grundidee, das Trainerteam auf breite Basis zu stellen, um so die einzelnen Bereich noch mehr vertiefen zu können, sei gemeinsam mit Präsident Siegmund Gruber und Vize Jürgen Werner geboren worden. "Sie haben eine Denkweise, die über den Tellerrand hinausgeht, 'open-minded' ist", so Thalhammer. Man wolle dadurch anderen Vereinen voraus sein.
Michorl immer noch da
Am Freitagnachmittag stand die erste Einheit der Vorbereitung auf dem Programm. Mit dabei waren die Neuverpflichtungen Lukas Grgic (WSG Tirol), Mads Emil Madsen (Silkeborg/beide Mittelfeld), Jewhen Tscheberko (von Luhansk/Abwehr) und Mamoudou Karamoko (Wolfsburg/Angriff). Auch Peter Michorl war dabei. Dessen kolportierter Transfer nach Deutschland blieb vorerst aus. Der Mittelfeldmann besitzt laut Medienberichten eine Ausstiegsklausel bis 31. Juli.
Thalhammer schätzte den Kader als sehr stark ein. "Ich glaube, dass die Transfers genau passen. Wir haben einen tollen Kader beisammen", sagte er. Alle Spieler würden extrem gut ins System passen. Das soll sich nicht grundlegend ändern. Das Spiel gegen den Ball sei die Basis, auf die es aufzubauen gelte. Lösungen gegen tief stehende Gegner zu finden ist ein Ansatzpunkt, um Optimierungen herbeizuführen, meinte Thalhammer. "Der LASK hat im letzten Jahr unglaublich gut performt. Da muss man genau schauen, wenn man etwas entwickeln will", erklärte er.
Dass die Saison nach dem Punkteabzug der Liga und schlechten Ergebnissen nach dem Re-Start schlussendlich auf Rang vier endete, damit will sich Thalhammer nicht mehr befassen. Das Ziel für die neue Saison: "Die Mannschaft hat sich im Spitzenbereich etabliert. Das ist grundsätzlich das Ziel." Der erste Test der Vorbereitung steigt kommenden Mittwoch gegen den bosnischen Verein NK Zenica. Zuschauer sind in Pasching keine zugelassen.
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