Beulen in Athen: Sturms Stürmerproblem wird massiver
Für Sturm war mehr möglich: 1:2 gegen Panathinaikos.
Nichts wurde es für Sturm Graz aus dem ersten Auswärtssieg auf Europa-Niveau seit Februar 2024. Im fünften Spiel der Liga-Phase der Europa League setzte es in einer schwachen Partie in einer trostlosen Atmosphäre eine 1:2-Niederlage bei Panathinaikos Athen. In einer Partie, in der mehr möglich gewesen wäre. Und erneut sorgte einzig Otar Kiteishvili für Gefahr – und die Grazer Stürmer bleiben weiter ohne Torerfolg. Im Winter müssen zumindest zwei Angreifer geholt werden.
Panathinaikos-Startrainer Rafael Benitez hatte schon Erfahrungen mit einem österreichischen Klub. Das waren zumindest vor eigenem Publikum keine guten: 2004 verlor er mit Liverpool gegen den GAK 0:1 – aber da hatte sein Team schon auswärts mit einem 2:0 den Sack halbwegs zugemacht.
Damals herrschte an der Anfield Road und in Liebenau aber eine andere Atmosphäre. Die im rund 70.000-Zuschauer fassenden Olympiastadion erinnerte mit nicht einmal 20.000 Fans eher an ein DDR-Oberligaspiel von Lok im Leipziger Zentralstadion gegen Carl Zeiss Jena. Vor dreiviertelleeren Rängen ließ Sturm-Trainer Jürgen Säumel wie gegen Nottingham Aiwu und Geyrhofer verteidigen. Auch der Costa Ricaner Mitchell durfte aushelfen. In den ersten Minuten passten sich die Höhepunkte der Lautstärke an. Beide Teams präsentierten trotz Vorwärtsgang ihre Stärken vor allem in der Defensive.
Praktisch mit der ersten Chance gingen die Griechen nach einem Kopfball von Karol Swiderski in Führung (19.). Gegenspieler Geyrhofer stand im wahrsten Sinne des Wortes daneben und dürfte seinen Aufenthalt mit einem Urlaub in Griechenland verwechselt haben.
Jatta hatte die erste Sturm-Chance nach einer halben Stunde. Aber gefährlich wird es bei Sturm nur, wenn Otar Kiteishvili den Ball auf den Fuß bekommt – mit einem herrlichen Schuss aus rund 25 Metern traf der Georgier zum Ausgleich (34.). Bis zur Pause empfahl es sich, ein Buch zu lesen, für Verpflegung zu sorgen und sonst irgendwas zu tun. Das Spiel bot nichts Aufregendes.
Der zweite Hälfte begann mit einem guten Kopfball von Swiderski, Sturm-Golie Christensen fischte ihn aus dem Eck. Es blieb bei einer Darbietung auf überschaubarem Niveau.
Aus dem Nichts kam Panathinaikos zur Führung, Verteidiger Davide Calabria düpierte Karic und traf zum 2:1 (74.). Zuvor hatte der eingewechselte Hödl seine Defensivaufgaben nicht erfüllt. Sturm versuchte, nach vorne zu spielen, aber nachdem Kiteishvili ausgewechselt wurde, fehlten den Grazern gänzlich die Ideen. Und die Stürmer sowieso.
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