Schock für die Austria: Top-Talent verletzt sich erneut schwer

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Nach El-Sheiwi zog sich auch Florian Wustinger bei seinem Comeback die zweite Knieverletzung innerhalb eines Jahres zu.

Er war soweit, bereit für das Comeback bei der Wiener Austria, nach elf Monaten harter Arbeit. Ein Probegalopp über 20 Minuten sollte es werden. Der 19-jährige Florian Wustinger wurde beim Testmatch von Stripfing, dem violetten Kooperationsklub, eingewechselt und spielte zunächst, als wäre er nie verletzt gewesen.

Als bräuchte er keine Anlaufzeit. Doch dann ein Zweikampf, ein Abdecken des Balles, eine Drehbewegung und schon wieder ein Stich im Knie.

Diagnose: abermals ist das Kreuzband lädiert, nicht ganz durchgerissen. Nun heißt es wie bei "Mensch ärgere dich nicht": Zurück zum Start.

Wustinger, als großes Austria-Talent und Zukunftshoffnung im zentralen Mittelfeld gehandelt, wird sich nicht konservativ behandeln, sondern operieren lassen. Bei der Austria zeigt man sich überzeugt, dass er den Weg zurück in die erste Mannschaft findet. Auch wenn die Saison für ihn gelaufen ist, ehe sie begonnen hat.

Déjà-vu

Wie schon im Vorjahr, als er sich im Europacup-Heimspiel gegen Fenerbahce Istanbul ohne Fremdeinwirkung das Knie verdrehte und das Kreuzband riss. Die Operation verlief ursprünglich reibungslos wie gewünscht, ebenso danach die Rehabilitation. Austria-Sportdirektor Manuel Ortlechner unterstreicht: "Wir sind vorsichtig vorgegangen, wollten nichts überstürzen."

Behutsam wurde Wustinger ins Training eingegliedert. Trainer Michael Wimmer zeigte sich vom jungen Talent, das mit sechs Jahren das Probetraining bei den Veilchen absolviert hatte, angetan. "Wir haben genau darauf geschaut, was er schon machen kann und was noch nicht."

Die Kniefälle

Die Austria-Spieler haben ein Kreuz mit ihren Kreuzbändern. Bei El-Sheiwi riss es drei Mal, bei Wustinger zwei Mal, auch Huskovic hatte bei seinem Autounfall einen doppelten Kreuzbandriss. Ortlechner glaubt nicht an Fehler seitens des Vereins: "Man muss jeden Fall gesondert betrachten. Es gibt ja genaue Parameter, die alle Spieler auf dem Weg zurück erfüllen müssen."

Huskovic gilt vereinsintern als Vorbild für El-Sheiwi und Wustinger, der kein reiner Sechser ist, sondern auch als offensiver ausgerichteter Achter eingesetzt werden kann. Ortlechner: "Er ist aktuell stärker als zuvor, hat bessere medizinische Werte, kann ganz normal trainieren und spielen." Den aktuell Verletzten spricht der Sportdirektor Mut zu: "Wir glauben an Beide, sie werden noch Spiele für die Austria machen. Davon bin ich überzeugt, auch wenn es derzeit wehtut, wenn sich so junge Talente schwer verletzen."

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