Salzburgs Vorbilder: Österreichs Klubs in der Champions League

Fussball, Austria - Atletico Madrid
Zum achten Mal spielt ein Verein aus Österreich im Konzert der Großen mit. Wie haben sich die Red-Bull-Vorgänger geschlagen?

Sechs Jahre musste die Champions League ohne österreichischen Verein auskommen. Als erster Bundesliga-Klub überhaupt ist Meister Salzburg für die Gruppenphase sogar direkt qualifiziert. Mit dem Heimspiel gegen KRC Genk geht am Dienstag die Gruppenphase los (21 Uhr, im Liveticker auf kurier.at).

Zum achten Mal in den nun schon 28. Saisonen der Königsklasse spielt ein Verein aus Österreich im Konzert der Großen mit. Wie haben sich die Vorgänger von Red Bull Salzburg geschlagen?

Schon in der dritten Auflage der Champions League war erstmals ein Bundesliga-Klub in der Gruppenphase. Austria Salzburg, UEFA-Cup-Finalist 1994, hatte in der Qualifikation mit Maccabi Haifa wenig Probleme. Adi Hütter und Mladen Mladenovic (Elfmeter) sorgten für einen 2:1-Auswärtssieg. Im Rückspiel in Wien gab es ein 3:1, dieses Mal schoss Mladenovic zwei Freistoßtore. In der Gruppenphase schlug sich die Mannschaft von Trainer Otto Baric ausgezeichnet. Nur zwei Niederlagen gegen Milan verhinderten den Aufstieg, wobei es in Mailand zu einem Skandal kam:  Keeper Konrad wurde von einer Flasche getroffen, Milan wurden die beiden Punkte für den Sieg aberkannt. Gegen Ajax Amsterdam  (zwei Unentschieden) und AEK Athen (ein Sieg, ein Remis) blieb Salzburg ungeschlagen. Wie stark die Gruppe war, beweist die Tatsache, dass sich schlussendlich Ajax und Milan (1:0) in Wien im Finale gegenüberstanden.

  • 1996 Rapid Wien

Zwei Jahre später war zum ersten Mal einer der beiden Wiener Großklubs dabei. Rapid hatte sich in der Qualifikation überraschend klar gegen Dynamo Kiew durchgesetzt. Auf ein 2:0 in Wien folgte ein 4:2 in der ukrainischen Hauptstadt. Matchwinner war (der  2016  verstorbene) Trifon Ivanov mit zwei Toren. In der Gruppenphase war  der Finalist des Cup der Cupsieger 1995/’96 dann chancenlos. Gegen Fenerbahce Istanbul und  den späteren Finalisten Juventus Turin gab es zu Hause zwei 1:1-Remis, gegen Manchester United setzte es eine 0:2-Heimniederlage. Die Auswärtspartien wurden allesamt ohne Torerfolg verloren.

  • 1998 Sturm Graz  

Wieder verging nur eine Saison, bis sich ein österreichischer Klub für die Gruppenphase qualifizieren konnte. Dieses Mal war Sturm an der Reihe. Die Grazer schalteten in der Qualifikation Ujpest  Budapest aus. Schon nach dem Hinspiel, das zu Hause 4:0 gewonnen wurde, war der Aufstieg klar. In der Gruppenphase zahlten die Grazer dann Lehrgeld. Gegen Inter Mailand, Real Madrid und Spartak Moskau  reichte es nur zu einem Punkt (0:0 in Moskau). Die Partien gegen Real gingen mit 1:6 und 1:5 verloren.

  • 1999 Sturm Graz  

In der zweiten Gruppenphase lief es für Sturm besser. Nachdem in der Qualifikation Servette Genf ausgeschaltet worden war (2:1 in Graz, 2:2 in der Schweiz), gab es  in der Gruppenphase zwei Siege gegen Croatia Zagreb. Das reichte zum dritten Gruppenplatz hinter  Manchester United und Olympique Marseille, gegen die es je zwei Niederlagen setzte. Sturm durfte im UEFA-Cup weiterspielen.

  • 2000 Sturm Graz

Die dritte und letzte Champions-League-Saison war die stärkste der Grazer. In der Qualifikation wurden Hapoel Tel Aviv (3:0, 2:1) und Feyenoord Rotterdam (2:1, 1:1) ausgeschaltet. In der ersten Gruppenphase wurde dank Heimsiegen gegen Galatasaray (3:0), Monaco (2:0) und die Glasgow Rangers (2:0) sowie einem 2:2 im letzten Spiel in Istanbul der Gruppensieg fixiert. In der zweiten Gruppenphase gab es  zwei Siege gegen Panathinaikos. Manchester United und der spätere Finalist Valencia waren zu stark.

  • 2005 Rapid Wien

Fünf Jahre sollten vergehen, bis sich wieder ein österreichischer Klub qualifizieren konnte. Rapid schaltete zunächst F91 Düdelingen aus (6:1, 3:2). In der letzten Qualifikationsrunde gab es gegen Lok Moskau zunächst ein glückliches 1:1-Heimremis. Im Rückspiel sorgte Jozef Valachovic kurz vor Schluss für den umjubelten Siegestreffer. Just der Slowake verschoss dann im ersten Gruppenspiel gegen Bayern einen Elfmeter. Auf das 0:1 im Happel-Stadion folgten in München, gegen Juventus und FC Brügge noch fünf weitere Niederlagen (2:11-Tore).

FK Austria Wien - Atletico Madrid

Gegen Atlético Madrid verlor die Austria 2013 beide Partien.

  • 2013 Austria Wien  

Besser schlug sich Rapids Lokalrivale bei der bisher  letzten  Champions-League-Teilnahme einer österreichischen Mannschaft. Die Austria hatte in der Qualifikation  Hafnafjördur (1:0, 0:0) und Dinamo Zagreb (2:0, 2:3) ausgeschaltet – Roman Kienast traf im Heimspiel kurz vor Schluss zum 2:3. In der Gruppenphase gab es einen Heimsieg gegen St. Petersburg (4:1) und zwei Remis in Russland (0:0) sowie in Porto (1:1). Nur gegen Atlético Madrid wurden beide Partien verloren.

Kommentare