Salzburger Schützenfest gegen die Admira

Salzburg-Trainer Roger Schmidt hatte schon kurz nach dem 3:0 gegen Ajax gemeint, dass sich für das Spiel gegen Admira fünf Tage vor dem Rückspiel „die eine oder andere Änderung anbietet“. Dass der Deutsche aber gleich acht Spieler der Startelf des Europa-League-Hinspieles ersetzen würde, überraschte schon.
Im Herbst hatte Schmidt nur einmal ähnliches getan – beim Cupspiel in Lankowitz. Gegen den steirischen Fünftligisten wäre dies fast schief gegangen, erst im Elfmeterschießen konnte sich Salzburgs B-Elf durchsetzen.
Zum Abschluss der 24. Runde in der Bundesliga lief es wesentlich besser – aber dank kräftiger Mithilfe eines Admiraners: Benjamin Sulimani bewies, dass er für eine Teamsportart nicht geeignet ist. Bei 1:1 kassierte der Norwegen-Heimkehrer, der beim 2:0 gegen Rapid beide Tore erzielt und die Admira auch gestern in Führung gebracht hatte, einen Ausschluss der Sorte „Mega-Dämlich“.
Selbstdarsteller
Sulimani war im Strafraum nach einer maximal minimalen Berührung von Rodnei zu Boden gegangen, Schiri Dintar ließ – zu Recht – weiterspielen. Der Admiraner forderte Elfmeter und sah Gelb. Trotzdem schimpfte er weiter, applaudierte auch noch. Dem Schiedsrichter reichte es, Dintar verwies Sulimani vom Platz (33.).
Bis dahin hatten die ohne vier Stammspieler angetretenem Admiraner vieles richtig gemacht. Der Salzburger Schiemer hatte mit einem katastrophalen Rückpass die frühe Führung durch den später Ausgeschlossenen eingeleitet (2.). Davon beflügelt wurde Salzburg mit einer cleveren Defensivtaktik gebremst. Nur Zulj (Lattenköpfler/4.) und Soriano (7.) wurden vorerst gefährlich.
Einbahnstraße
Doch nach einer halben Stunde unterlief Rechtsverteidiger Zwierschitz ein Stellungsfehler, den Lazaro mit dem 1:1 bestrafte. Kurz danach waren die Admiraner in Unterzahl und von da an chancenlos. Soriano traf kurz vor der Pause per Freistoß (45.). Der eingewechselte
Alan mit drei Toren (47., 61., 90.) und Zulj mit seinem ersten Liga-Tor für seinen neuen Klub (59.) fixierten den nächsten Kantersieg der Salzburger, die nun 19 Punkte vor Verfolger Grödig liegen.
Red-Bull-Arena, 6.843, SR Dintar
Tore:
0:1 ( 2.) B. Sulimani
1:1 (30.) Lazaro
2:1 (45.) Soriano (Freistoß)
3:1 (48.)
Alan
4:1 (59.) R. Zulj
5:1 (61.) Alan
6:1 (91.) Alan
Salzburg: Gulacsi - Klein, Schiemer, Rodnei, Svento - Ramalho (46. Hierländer) - Meilinger, Berisha, Lazaro (65. Kampl) - R. Zulj, Soriano (46. Alan)
Admira: Kuttin - Zwierschitz, Windbichler, Katzer, Auer - Ebner, D. Toth - Schick (41. Rusek), Thürauer (81. Burusic), Pranjic (46. Wessely) - B. Sulimani
Gelb-Rote Karte: B. Sulimani (33./Kritik/Unsportlichkeit)
Gelbe Karten: R. Zulj bzw. Thürauer, Rusek
Roger Schmidt (Salzburg-Trainer): "Ich bin sehr zufrieden, wir konnten in der Tabelle davonziehen. Ich weiß nicht, was passieren müsste, dass wir das nicht zu Ende bringen. Gefreut hat mich, dass ich viele neue Spieler bringen konnte und die auch die Spielweise umsetzen konnten. Es sind Spieler, die sich im Training aufdrängen und gut in Form sind. Wir haben schon ein bisschen gebraucht, um in das Spiel zu kommen, sind auch in den einen oder anderen Konter gelaufen, haben dann aber das Spiel immer besser in den Griff bekommen und zwangsläufig die Tore gemacht. Wir hätten auch bei elf gegen elf klar gewonnen."
Walter Knaller (Admira-Wacker-Mödling-Trainer): "Die Papierform wurde bestätigt. Bei Red Bull muss man mit so etwas rechnen. Wir wollten allerdings eine Sensation schaffen, wir haben eine halbe Stunde lang das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben, hätten 2:1 in Führung gehen können und haben einige Möglichkeiten auch nicht gut genug zu Ende gespielt. Die Wende war vor der Pause der Ausschluss von Sulimani. Das war ein Blödsinn und darf nicht passieren. Mit einem Mann weniger ist man gegen diese Mannschaft schlussendlich chancenlos."
Alan (Salzburg-Dreifachtorschütze): "Das war ein schöner Abend für mich und die Mannschaft. Mich freut es für die Spieler, die nicht so oft spielen, sie haben sich sehr gut verkauft. Jeder kämpft für jeden, wir spielen ein unglaubliches Pressing und haben einen unglaublichen Trainer."
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