Rapid schenkt Grödig ein 0:0

Manchmal erzählen die vergebenen Chancen die Geschichte eines Spiels. So war es auch am Samstagabend beim 0:0 von Rapid gegen den Tabellenzweiten Grödig. Wer als so klar unterlegene Mannschaft wie die Salzburger doch einen Punkt aus dem Hanappi-Stadion entführt, könnte am Saisonende auch vor den weiterhin vier Punkte zurückliegenden Rapidlern stehen.
Zehn Minuten lang hatte Rapid wie bei den Duellen im Herbst mit dem massiven Offensivpressing der Grödiger zu kämpfen. Die Salzburger ließen den Gastgebern kaum Luft zum Atmen, kamen aber nicht zum Abschluss. Im Unterschied zu den Rapidlern, die in einer intensiven Partie ohne die gesperrten Routiniers Hofmann und Boskovic noch flotter als sonst – aber öfters auch überhastet – spielten. Einmal auf Betriebstemperatur brachen die Flügelspieler Marcel Sabitzer und Guido Burgstaller gegen die hoch postierte Abwehr immer wieder durch, trafen aber nicht das Tor (15., 22,, 25.). Bei einem Versuch von Christopher Trimmel war Cican Stankovic zur Stelle (27.).
Zum Torschrei bereiteten sich in Minute 53 die nur 11.200 Zuschauer nach einem optimalen Lochpass von Sabitzer vor. Doch auch Jungstar Louis Schaub schwächelte im Abschluss. Ebenso wie vier Minuten später freigespielte Burgstaller. Den Höhepunkt der Ineffizienz lieferte aber der an sich starke Sabitzer. Aus nur zwei Metern Entfernung schaufelte der Teamspieler den Ball über die Latte (62.).
Erst als das Spiel längst entschieden sein hätte müssen, wurde auch Grödig durch Taxiarachis Fountas gefährlich (66., 68.).
In der 88. Minute klatschte der Ball gleich zwei Mal an die Stange: Burgstaller hatte aus der Drehung die linke getroffen, Terrence Boyd setzte den Abpraller an die rechte. Und so wartet Rapid weiter seit März 2012 (4:0 bei der
Admira) auf einen Sieg gegen einen Aufsteiger.
Bilder der 24. Runde
SK Rapid Wien -
SV Grödig 0:0
(Wien, Hanappi-Stadion, 11.200, SR Eisner.)
Rapid: Novota - Trimmel, Sonnleitner, Dibon, Schrammel - Petsos, Wydra (89. Pavelic) - Burgstaller, Schaub (69. Alar), Sabitzer (78. Starkl) - Boyd
Grödig: C. Stankovic - Hart, Karner, Maak, Martschinko (63. Strobl) - Nutz (67. Tschernegg), Perchtold - Fountas, Tomi, Boller (21. Huspek) - Elsneg
Gelbe Karten: Keine
"Wir haben gegen einen sehr starken Gegner eine gute Leistung geboten, vieles davon umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Aber am Ende steht ein 0:0, und dieses Ergebnis ist unbefriedigend. Wir hatten Chancen für drei Spiele, doch derzeit fehlt uns die Coolness und die Lockerheit. Vielleicht sind wir beim Abschluss zu verbissen. Wichtig ist aber, dass wir uns überhaupt Chancen herausarbeiten."
Adi Hütter (Grödig-Trainer): "Es war ein glücklicher Punkt für uns. Die Rapidler waren die bessere Mannschaft und hätten den Sieg verdient. Für ihr Unvermögen kann ich nichts. Kämpferisch bin ich mit meiner Mannschaff zufrieden, wir wollten ungeschlagen bleiben und das ist geglückt. Spielerisch hätte ich mir aber mehr erwartet. Die Entscheidung über die Europacup-Plätze fällt erst in den letzten Runden."
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