Salzburg müsste acht Punkte mehr haben

Zwei Fußballspieler kämpfen um den Ball während eines Spiels.
Der Leader ist inkonsequent.

Salzburg war die überragende Mannschaft des ersten Saisonviertels. Trotzdem liegt der Tabellenführer nach neun Runden nur zwei Punkte vor Aufsteiger Grödig sowie nur je vier vor den Wiener Klubs Rapid und Austria.

Daran sind die Salzburger selbst schuld. Denn anstatt 19 müssten schon 27 Punkte auf dem Konto sein. Der Tabellenführer war in allen neun Spielen die klar bessere Mannschaft, hatte die klar besseren Torchancen – und ging trotzdem nur in fünf Partien als Sieger vom Platz.

Acht Punkte wurden schon verschenkt. In Innsbruck, in Graz, gegen Rapid und am Sonntag gegen den WAC reichte es trotz Führung nur zu je einem Punkt.

So leichtfertig wie gegen die Kärntner wurde ein Sieg noch nie verspielt: Statt 1:0 hätte es zur Pause 5:0 stehen müssen. Dieser Meinung war auch Trainer Roger Schmidt: „Das Spiel muss da entschieden sein. Leider hat uns wieder die Entschlossenheit vor dem Tor gefehlt. Wir sind richtig bestraft worden.“

Noch deutlicher wurde Sportchef Ralf Rangnick: „Wenn man so dominiert, dann nur einen Punkt holt, dann ist das nicht nur ärgerlich, sondern fahrlässig.“ Außerdem merkte er an: „Wenn man schon die Tore nicht macht, dann muss wenigstens die Null stehen. Das muss sich schnell ändern.“

Ein einziges Mal ist es den Salzburgern gelungen, einen knappen Vorsprung über die Zeit zu bringen – im Heimspiel gegen die Admira, gegen das mit Abstand offensiv harmloseste Team der Liga.

Gegen Wolfsberg wurde wieder deutlich, woran es den Salzburgern hapert: Es fehlt, wenn wie am Sonntag Rodnei nicht dabei ist, ein Spieler, der dann das Heft in die Hand nimmt, wenn Salzburg unter Druck gerät.

Unter Druck

Wieder ließen sich die zentralen Mittelfeldspieler Hierländer und Ilsanker zu weit zurückdrängen. Das machte sich besonders bei weiten Abschlägen bemerkbar. Verloren die Stürmer den Ball, war niemand mehr da, der diesen in der gegnerischen Hälfte zurückerkämpfte. So geriet Salzburg unter Druck.

Das Unheil zeichnete sich spätestens nach dem Anschlusstreffer des WAC ab (63.). Doch Roger Schmidt reagierte erst in den letzten zehn Minuten, wechselte aber nur Offensivspieler. Das zentrale Mittelfeld blieb unverändert, auch weil die Alternativen auf der Bank fehlten. Dusan Svento dürfte Schmidt nicht als zentralen Mittelfeldspieler sehen. Der Slowake saß nur auf der Bank. Teamspieler Christoph Leitgeb tat nicht einmal das, er war wieder nicht im Kader.

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