Salzburg und Basel im Gleichschritt

Vierundzwanzig Punkte Vorsprung auf Grödig bei einem Spiel weniger, eine um 63 Treffer bessere Tordifferenz als der Zweite, die Fixierung des Meistertitels nur mehr eine Formalität – da war es nur logisch, dass Salzburg-Trainer Schmidt gegen den WAC zwischen den Europa-League-Achtelfinalspielen gegen den FC Basel nur ein verstärktes B-Team aufbot. Von jener Elf, die am Donnerstag mit einem 0:0 beim Schweizer Meister eine ordentliche Ausgangsposition geschaffen hatte, begannen nur Hinteregger, Svento, Ilsanker und Soriano. Der Charakter des Spieles war trotzdem kein anderer als dieser gewesen wäre, hätte Salzburgs A-Team begonnen.
Die Kärntner standen tief in der eigenen Hälfte, verteidigten mit acht Mann und suchten ihr Heil im Konter. Das gelang zwar das eine oder andere Mal, aber der Weg zum Tor war ein viel zu weiter. Die bunt zusammengewürfelte Salzburg-Elf tat sich schwer mit dem Chancen-Kreieren. Weil es spielerisch nicht funktionierte, waren Standardsituationen gefragt. Aus einer solchen entsprang auch das 1:0 – allerdings unter gütiger Mithilfe des WAC-Keepers: Dobnik kam nach einem Meilinger-Freistoß unnötig aus seinem Tor, seine verunglückte Abwehr musste Soriano nur mehr ins Tor rollen (33.).
Nach dem 1:0 sank die Qualität des Spiels 30 Minuten ins Bodenlose. Außer vielen Fehlpässen war nichts zu sehen. Dann schwächten sich die Wolfsberger selbst: Silvio wurde für einen dämlichen Tritt in Hintereggers Wade ausgeschlossen (58.).
„Mit zehn Mann ist es schwierig, in Salzburg etwas zu holen“, meinte WAC-Trainer Didi Kühbauer, der – trotz der korrekten Entscheidung – zu einer Schiedsrichter-Schelte ausholte: „Wenn man auf den Körper geht, wird in Österreich viel mehr gepfiffen als international, besonders für Salzburg.“ Das wollte sein Gegenüber so nicht stehen lassen: „Wir werden von den Schiedsrichtern eher benachteiligt als bevorteilt“, meinte Schmidt.
In Überzahl hatten die Salzburger leichtes Spiel. Lazaro stellte auf 2:0 (64.), Soriano mit seinem 25. Ligator auf 3:0 (76.), Berisha auf 4:0 (82.), Klein auf 5:0 (84.). Nach dem neunten Liga-Heimsieg in Serie beträgt der Vorsprung auf Grödig 27 Punkte. Spätestens kommenden Sonntag, nach dem Heimspiel gegen Wr. Neustadt, wird Salzburg auch offiziell als Meister feststehen.
Davor wartet aber noch das wesentlich wichtigere Rückspiel gegen Basel. Für dieses ist ein weiterer Ausfall so gut wie fix. „Meine Muskelverletzung ist schwerer als gehofft“, meinte Christian Schwegler. Damit werden mit dem Schweizer, Ulmer und Hinteregger drei Viertel der Stammabwehr fehlen.
Der Gegner feierte gestern ebenfalls einen 5:0-Heimsieg. Gegen Aarau lag Basel schon nach 14 Minuten 3:0 in Front. FCB-Kapitän Streller, der am Donnerstag fehlte, war wieder dabei, blieb allerdings ohne Treffer.
Die 27. Bundesliga-Runde in Bildern
RB Salzburg - Wolfsberger AC Endstand 5:0 (1:0).
Salzburg, Red-Bull-Arena, 6.194, SR Lechner
Tore:
1:0 (33.) Soriano
2:0 (64.) Lazaro
3:0 (76.) Soriano
4:0 (81.) Berisha
5:0 (84.) Klein
Salzburg: Walke - Klein, Schiemer, Hinteregger, Svento (62. Rodnei) - Ilsanker, Hierländer - Meilinger (67. Kampl), Berisha, Lazaro (67. Mane) - Soriano
WAC: Dobnik - Standfest, Sollbauer, Rnic, Baldauf - Hüttenbrenner, Schwendinger (79. Putsche) - Kerhe, P. Zulj (73. Jacobo), Suppan (89. Seebacher) - Silvio
Rote Karte: Silvio (58./Tätlichkeit)
Gelbe Karten: Berisha, Ilsanker, Lazaro bzw. Suppan, Standfest, Schwendinger, Sollbauer
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