Ried bleibt Rapids Liebling

Hütteldorfer Lufthoheit: Rapid (im Bild: Trimmel) gelang gegen Ried der erhoffte Befreiungsschlag nach zuletzt vier sieglosen Spielen.
Wie immer war in Wien für die Innviertler nichts zu holen: Sabitzer durfte jubeln.

33 Spiele sind nicht genug. Die längste aktuelle Serie in der österreichischen Bundesliga hält auch nach dem 34. Besuch der Rieder: Rapid bleibt gegen den Lieblingsgegner in Wien ungeschlagen und schaffte den ersehnten Heimsieg.

Dass überhaupt gespielt werden konnte, stand erst 90 Minuten vor Anpfiff fest: Ein Wolkenbruch machte eine weitere Kommissionierung notwendig. Das Team der Stadionarbeiter um Harry Gartler schaffte das Wasser noch rechtzeitig vom Feld. Gartlers Sohn Rene hatte bei seiner Rückkehr nach Hütteldorf gegen die starke Rapid-Defensive hingegen keinen Auftrag.

Fünf gelernte Stürmer bot Zoran Barisic auf. Neben Offensivverteidiger Christopher Trimmel setzte der Rapid-Trainer auf eine vier Mann starke Abteilung Attacke mit Deni Alar, der wie erwartet erstmals seit seiner Achillessehnen-OP von Beginn an spielte und an den Flanken von Marcel Sabitzer und Guido Burgstaller unterstützt wurde.

Schon nach 30 Sekunden hätte Terrence Boyd die Blitzoffensive zum 1:0 nutzen können. Doch der Mittelstürmer scheiterte am starken Ried-Tormann Thomas Gebauer, Dominik Wydra setzte den Nachschuss daneben. Danach fehlte den zu hektischen Rapidlern allerdings die spielerische Linie. Die prominente Sektion Spielmacher mit Steffen Hofmann und Louis Schaub sah es von der Bank aus.

Erst als die Führung der Gäste durch Oliva (32.) gerade noch von Tormann Jan Novota verhindert wurde, fanden die Gastgeber wieder den Weg zum Tor. Boyd ließ allerdings noch zwei Mal aus bester Position seine Torjäger-Qualitäten vermissen (33., 41.). Und dass der bereits verwarnte Oliver Kragl den Ball im Strafraum mit der Hand abwehrte, übersah Schiedsrichter Markus Hameter in Minute 37.

Lattentest

Die zweite Hälfte begann mit einem Freistoß, bei dem Alar zu genau zielte: Der Ball flog von der Latte auf die Linie und wieder aus dem Tor.

Dass sich mit Marcel Ziegl nach Gernot Trauner auch der zweite defensive Mittelfeldspieler der Rieder früh verletzte (49.), fiel beim kämpferischen Auftritt der Gäste kaum auf. Dafür war ein brutaler Tritt von Burgstaller gegen Toni Vastic zu sehen, den Hameter mit einer Gelben Karte zu milde bewertete (66.).

Den Torschrei auf den Lippen hatten die nur 10.200 Zuschauer, als Sabitzer in Minute 73 abzog. Gebauer reagierte mit einem Reflex.

Zwei Minuten später war nichts mehr zu halten: Nach einem Pass von Trimmel traf Sabitzer via Innenstange zur verdienten Führung (75.).

Ried konnte nicht mehr zulegen und verlor verdient.

Der Bundesliga-Samstag in Bildern

Hanappi-Stadion, 10.200, SR Hameter

Tor:
1:0 (75.) Sabitzer

Rapid: Novota - Trimmel, Sonnleitner, Behrendt, Schrammel - Petsos, Wydra - Burgstaller (69. Schaub), Alar (76. S. Hofmann), Sabitzer (90. Grozurek) - Boyd

Ried: Gebauer - Hinum, Reifeltshammer, Pichler, A. Schicker - Trauner (26. Baumgartner), Ziegl (49. Janeczek) - Vastic (79. Sandro), Oliva, Kragl - Gartler

Gelbe Karten: Behrendt, Burgstaller, Wydra bzw. Kragl, Gebauer, Reifeltshammer, Pichler

Tabelle

Zoran Barisic (Rapid-Trainer): "Der Unterschied zu den letzten Spielen war, dass wir diesmal als Sieger vom Platz gegangen sind. Meine Mannschaft spielt einen guten Fußball. Man hat auch wieder ein Team gesehen, das gemeinsam kämpft und sich unbedingt weiterentwickeln will.

Auch wenn die Chancenauswertung wieder nicht so gepasst hat, ist es für mich wichtig, dass wir uns permanent Chancen erarbeiten. Für mich ist die Welt, so wie sie jetzt ist, genauso in Ordnung wie sie mit fünf oder sechs Punkten mehr wäre."

Michael Angerschmid (Ried-Trainer): "Rapid hat zu Beginn viel Druck nach vorne gemacht. Aber wir konnten die Partie in der ersten Hälfte offen halten, hatten eine große Chance und viele Standards. In der zweiten Hälfte hat durch die zwei verletzungsbedingten Wechsel die Ordnung nicht mehr gepasst. Wir haben aber das Tor in einer Phase bekommen, als wir uns vom Druck befreit hatten. Deshalb schmerzt es besonders."

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