Rollentausch im Einserleiberl

Im Duell Innsbruck - Austria stehen die Torhüter Szabolcs Safar und Pascal Grünwald im Rampenlicht.

Pascal Grünwald hat alles im Griff. Seine Nerven, vor dem Duell mit den ehemaligen Wacker-Kollegen ("ich habe noch nicht viel Zeit gehabt, darüber nachzudenken"), und auch der Weg in die richtige Kabine des Tivolistadions wird ihn heute nicht aus der Bahn werfen. "Ich gehe einfach den Violetten nach", schmunzelt der Tormann, der im Sommer von Innsbruck zur Austria gewechselt ist.

Szabolcs Safar ortet eine Mischung aus Vorfreude und Anspannung. "Das wird wahrscheinlich ein bisschen komisch für mich, aber diese Gedanken muss man als Profi abstellen", meint der Tormann, der im Sommer genau den umgekehrten Weg gegangen ist. Er ist von der Austria nach Innsbruck gewechselt.

Rochade

Die Beweggründe für die Transfers könnten unterschiedlicher nicht sein. Der eine, Pascal Grünwald, hat Innsbruck verlassen, um Karriere zu machen. Der andere, Szabolcs Safar, wollte seine Karriere partout noch nicht beenden. "Ich habe eine neue Herausforderung gesucht", erklärt der gebürtige Ungar, der zum Inventar der Bundesliga (301 Ligaspiele) gehört und längst auch den österreichischen Pass besitzt.

Die Goalie-Rochade zwischen Innsbruck und Austria im Sommer war nicht geplant. Sie kam auch deshalb zustande, weil den FC Wacker finanzielle Probleme plagten. Kaspar Plattner, der Präsident der Innsbrucker, erklärte den Transfer zur Chefsache und verhandelte höchstpersönlich mit dem cleveren Austria-Generalmanager Thomas Parits, der ihm Grünwald um den Spottpreis von 240.000 Euro abluchste. Ein Deal, der allerortens für Kopfschütteln sorgte.

Zumindest Pascal Grünwald ist auf seine Kosten gekommen. Er spürt zwar den größeren Druck in Wien, er weiß genau, dass er bei der Austria mehr im Fokus steht ("zimperlich darfst du nicht sein"), aber ihm ist auch klar: "Ich bin jetzt 28, will endlich Titel gewinnen. Das geht mit der Austria leichter als mit Innsbruck."

In Wien weiß man seine Künste bereits zu schätzen. Tormann-Trainer Franz Gruber: "Pascal eröffnet von hinten das Spiel schnell. Daher passt er ideal zum Stil der Austria." Coach Karl Daxbacher vertraut seiner neuen Nummer 1: "Er machte bisher einen sicheren Eindruck."

Selbst Konkurrent Heinz Lindner räumt ein: "Die Austria hat sich schon etwas dabei gedacht, dass sie ihn holte. Ich hatte sicher noch nie so eine Konkurrenz wie jetzt."

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