Bei Red Bull wird kräftig rochiert

Gulacsi, Schwegler, Ramalho, Hinteregger, Ulmer, Kampl, Leitgeb, Ilsanker, Mane, Alan und Soriano - mit diesen elf Spielern hatte Salzburg vor erst 16 Monaten Ajax Amsterdam auswärts in der Europa League 3:0 besiegt. Von dieser Mannschaft werden in der kommenden Saison nur mehr fünf Spieler im Kader des Doublegewinners sein. Denn nach Sadio Mane, Kevin Kampl, Alan und Andre Ramalho ist seit Freitag auch offiziell, dass Torhüter Peter Gulacsi und Teamspieler Stefan Ilsanker den Verein verlassen werden.
Beide bleiben allerdings - wie im KURIER angekündigt - im Konzern, wechseln zu RB Leipzig, wo künftig ja der in Salzburg als Sportchef scheidende Ralf Rangnick in einer Doppelfunktion Trainer und Sportchef sein wird. Der Ungar Gulacsi (Rangnick: "Er wollte sehr gerne in der RB-Familie bleiben") erhält beim deutschen Zweitligisten einen Vertrag bis 2019, Ilsanker (Rangnick: "Er ist der Meinung, den nächsten Schritt machen zu müssen") wurde bis 2018 gebunden.
Die beiden Stammspieler sind aber nicht die einzigen Abgänge, die in der Saisonabschlusskonferenz publik wurden. Auch Stürmer Nils Quaschner, der ebenfalls nach Leipzig wechselt, und Rechtsverteidiger Peter Ankersen werden den Klub verlassen. Der Däne, der nie in Salzburg heimisch wurde, wird vorerst für ein Jahr an den FC Kopenhagen verliehen. Der dänische Europa-League-Starter sicherte sich dazu eine Kaufoption.
Lainer kommt
Sein Ersatz - und das ist ebenfalls schon im KURIER angekündigt worden - ist Stefan Lainer. Der Salzburger Eigenbauspieler wurde nach einem Jahr in Ried zurückgekauft. Dazu wurde nach Takumi Minamino ein weiteres Talent aus Japan geholt: Der 19-jährige Offensivspieler Masaya Okugawa vom Zweitligisten Kyoto Sanga soll aber vorerst beim FC Liefering aufgebaut werden. Dafür kommt vom zweiten österreichischen Red-Bull-Klub Stürmer Smail Prevljak fix in den Salzburger Kader. Mit Keeper Alexander Walke (bis 2017), Valon Berisha (bis 2018) und David Atanga (bis 2020) haben dazu noch drei Spieler beim Doublegewinner ihre Verträge verlängert.
Sabitzer-Zukunft offen

Während Rangnick bei Sabitzer ("Ich bin ein großer Fan von ihm") klar stellte, dass er den Teamstürmer gerne in Leipzig sehen würde, aber auch andere Optionen wie einen Verbleib in Salzburg oder einen Verkauf nicht ausschloss, könnte der Belgier doch noch ein weiteres Jahr in Salzburg bleiben. "Wir glauben an den Spieler. Er braucht regelmäßige Spielzeit, und ich bin mir sicher, dass er in Salzburg eine große Chance hat, kommende Saison zu spielen", meinte Rangnick.
Auf Christoph Freund und Jochen Sauer, die neuen sportlichen Leiter in Salzburg, wartet in der nächsten Zeit viel Arbeit. Nach der Rückkehr von Trainer Adi Hütter aus dessen Urlaub in New York wird es die obligatorische Saisonanalyse geben. Danach wird auch endgültig feststehen, ob Hütter, der ja noch ein Jahr Vertrag hat, auch in der kommenden Saison die Mannschaft betreuen wird, wovon momentan natürlich auszugehen ist.
Noch viel Arbeit
"Auf uns warten intensive Wochen, weil wir unser Team noch verstärken werden. Das ist klar", kündigte Freund an, der sich auf keine konkrete Zahl bei externen Neuzugängen festlegen wollte. Einen konzerninternen Neuzugang könnte es aber noch geben: Der Ex-Austrianer Omer Damari ist nun auch offiziell ein Thema in Salzburg. "Sein Wechsel ist nicht völlig ausgeschlossen. Aber er hat Vertrag in Leipzig. Wir werden mit ihm nach den Länderspielen reden. Aber auch für ihn gilt: Er muss spielen", erklärte Rangnick.
Klar ist, dass Salzburg neue Spieler für die Defensive holen wird. "Da verlieren wir Qualität. Da müssen wir natürlich aktiv werden", erklärte Freund, der noch einmal klar stellte, dass sich nach Rangnicks Abgang nichts an der Klubphilosophie ändern wird: "Wir werden unserem Weg treu bleiben und Spieler weiter entwickeln. Für die Defensive brauchen wir besonders eines: Qualität."
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