Ferdinand Feldhofer ist nicht als Dampfplauderer bekannt. Deswegen muss der 42-Jährige nach den Eindrücken aus dem Training wirklich guter Dinge für das Cup-Viertelfinale gegen Hartberg (16.30 Uhr) sein. Denn dass die Worte eines Rapid-Trainers besonders genau abgewogen werden, weiß der frühere Meister-Verteidiger natürlich.
„Eine neue Dynamik“, „eine wirklich gute Vorbereitung“, „ein sehr gutes Gefühl“, „eine Mannschaft, die sehr hart gearbeitet hat und viel lernen wollte“ – so klingt Feldhofer vor dem Pflicht-Aufstieg mit 2.000 erlaubten Fans.
Der Frühjahrsstart ist für Rapid jedenfalls nicht nur der Start in die zweite Saisonhälfte, sondern der gefühlt vierte Neustart seit Sommer. Damals war unter Didi Kühbauer ein dezent umgebautes Team am Werk – die Liga begann mit einem 0:2 gegen Hartberg.
Nach dem Kühbauer-Aus überraschte Interimstrainer Steffen Hofmann mit Ballbesitzfußball wie in Barisic-Zeiten, es gab ein 1:0 gegen Altach.
Riskanter Start
Feldhofer nahm dann Risiko und noch vor Weihnachten Platz auf der Bank. Es sollte sich auszahlen: Mit mutigerem Fußball und vier Punkten in zwei Ligaspielen wurde die Chance auf die Top 6 erhöht, mit dem Sieg in Genk der Europacup-Aufstieg doch noch geschafft.
Jetzt wird sich nach dem Abschied der Dauerbrenner Kara und Ullmann wieder einiges ändern – nicht nur das System: Eingeübt wurden mit dem 4-4-2 samt Raute und dem 4-3-3 gleich zwei neue Varianten.
Die größte Änderung betrifft das Spiel gegen den Ball: Die Hütteldorfer sollen das bislang intensivste Pressing zeigen, mit vielen kurzen Sprints Richtung Ball und am besten bis zur Eroberung des Spielgeräts.
Das kommt sprintstarken Spielern, die auch konditionell überzeugen, entgegen: Jonas Auer, Robert Ljubicic oder Koya Kitagawa.
Der in den Sturm gerückte Marco Grüll wird wie in der Zeit vor Feldhofer ohnehin als Top-Spieler in Grün betrachtet.
Hartbergs Cluster
Da mit dieser Spielweise die letzte Verteidigungslinie nach vorne geschoben werden muss, hoffen die spielstarken, aber von Corona gebeutelten Hartberger auf freie Räume.
Wer für eine Überraschung einlaufen soll, weiß Trainer Kurt Russ erst heute. Stützen wie Goalie René Swete erhofften am Freitag negative PCR-Testergebnisse. Feldhofer weiß aufgrund der Nähe zu seiner Heimat, dass erste Cluster-Rückkehrer wieder im Hartberg-Training standen.
Omikron kann die Aufstellungen ohnehin täglich verändern. Bei Rapid fühlte sich unter der Woche Taxi Fountas (so wie einige Betreuer) nicht wohl. Es könnte aber auch „nur“ ein Magen-Darm-Virus gewesen sein.
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