Tor in letzter Minute: Rapid holt gegen LASK doch das Europacup-Ticket

Die Drama-Queen legte noch eine Stufe an Fußball-Wahnsinn drauf. Rapid nimmt doch am Europacup teil, nach einem unglaublichen 3:0-Sieg gegen den LASK.
Nach 96 Minuten köpfelte Ercan Kara die letzte Flanke in Guido Burgstallers Karriere ins Netz, Hütteldorf tobte, und Peter Stöger kann am Montag mit einem wesentlich fröhlicheren Ausblick seine offizielle Präsentation als Cheftrainer antreten.

Die Linzer hatten offensichtlich das Ziel, ganz schnell alles klar zu machen. Nach nur 38 Sekunden musste Serge-Philippe Raux-Yao in seinem wohl letzten Spiel für Rapid mit einem Tackling retten. Die Hausherren kamen über den Kampf zurück, verloren dabei aber Niki Wurmbrand, der erneut mit Muskelproblemen passen musste.
Nach nur 20 Minuten kam Andrija Radulovic und hatte Sekunden später nach einer perfekten Burgstaller-Vorlage alle Möglichkeiten, kam aber knapp zu spät zum Ball. Perfekt war ein Volley von Matthias Seidl, den Andres Andrade per Kopf von der Linie kratzte (24.).
Aggressive Rapidler
Lukas Grgic hatte sich trotz der anhaltenden Schambeinprobleme fit gemeldet und steckte die zuletzt lethargischen Kollegen mit seiner Aggressivität an.
Der LASK wirkte hingegen nachlässig. An die Spitze getrieben wurde das von Hrvoje Smolcic, der einen Freistoß Guido Burgstaller in die Beine spielte. Mit der Routine eines 36-Jährigen verwertete der Goalgetter, der auch noch einmal die Kapitänsbinde tragen sollte, mit links genau ins Eck (31.).

Abschied zum Feiern: Guido Burgstaller vor dem Block West
Sollte erstmals der Hinspielsieger im Play-off auf dem Weg nach Europa doch noch stolpern?
Danach wurde es immer emotionaler, Schiedsrichter Christoph Jäger tat das Seine, um die Lage am Siedepunkt zu halten. Abkühlung brachte ein Gewitter mit Donnerwetter und Starkregen.
Die Stimmung kochte dennoch, wie bei den besten Europacup-Abenden. Rapid drückte vor 18.125 Fans weiter, spielte plötzlich auch – wie bei einem doppelten Doppelpass von Burgstaller mit Seidl, der knapp vergab (43.).
Schwacher LASK
Der LASK hatte sich in die Pause gerettet, um nach 52 Minuten die erste Chance zu haben: Max Entrup scheiterte per Volley ganz knapp.
Durch den Dauerregen wurde es immer schwieriger, präzise anzugreifen. Also probierte es George Bello, Hedl lenkte nach dem tollen Solo den Ball an die Stange, Joker Christoph Lang vergab den Nachschuss (66.).
VAR-Elfmeter für Rapid
Auch Seidl hatte so eine riesige Chance, durch einen Nachschuss sechs Meter allein vor dem Tor, vorbei (72.). Burgstaller hielt durch, mit Ercan Kara gab es totale Offensive. Oswalds Schuss klärte Smolcic vor der Linie – davor gab es aber ein Foul des Verteidigers, das der VAR sah. Den Elfmeter verwertete Matthias Seidl mit viel Glück zum 2:0 (81.).
Glück hatte Rapid auch bei einem Adeniran-Treffer, der ganz knapp abseits war (86.). Karas Schuss ging drüber (90.).

Die Sonne war übrigens zurück, dann war Kara da, köpfelte – und feierte mit einem Sprint über 90 Meter zum Block West. Rapid beendete eine verkorkste Saison mit einem blauen Auge.
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