Rapid enttäuscht gegen den WAC auf ganzer Linie

Rapid - WAC
Einfallslos, ungefährlich, fehleranfällig: Rapid liefert eine missglückte Europa-League-Generalprobe ab.

Würde der neue, erst ab Freitag verlegte Rasen halten? Diese Frage sollte für Rapid gegen den WAC an einem heißen Sonntag noch die kleinste Sorge sein.

Die in der Sommerpause runderneuerten Kärntner waren beim 0:0 tatsächlich die gefährlichere Mannschaft, Rapid lieferte offensiv einen Offenbarungseid ab. Ein früher Torschuss – das war’s. Und das lag nicht am Rasen.

Am Donnerstag geht es nach dem 1:2 in Bratislava gegen Slovan und das Europacup-Aus. In dieser Verfassung wartet der Abschied.

Einzige Chance

Wie in allen Pflichtspielen dieser Saison hatte Rapid den ersten gefährlichen Angriff: Veton Berisha spielte mit Christoph Knasmüllner einen Doppelpass, der Abschluss des Norwegers war aber wieder einmal zu schwach (7.).

Danach übernahm der WAC das Kommando. Die Systemumstellung von Trainer Ilzer (vom 4-4-2) auf ein 4-3-2-1 zahlte sich aus. Michael Liendl und Marcel Ritzmaier kamen in den Halbräumen hinter Solospitze Dever Orgill immer wieder zum Abschluss. Am gefährlichsten wurde es wie gegen die Austria (1:0) mit dem ersten Eckball. Orgill köpfelte aber drüber (17.).

Bei Rapid präsentierten sich die vier Neuen ganz unterschiedlich. Liga-Debütant Manuel Martic patzte laufend, Mert Müldür besserte stets im Stile eines Abwehrchefs aus. Und als auch der – wieder nach einem Martic-Fehler – geschlagen war, parierte Richard Strebinger gegen Ritzmaier stark (34.). Danach pfiffen die ersten der 14.800 Zuschauer auf die vielen Fehlpässe im ohnehin behäbigen Offensivspiel.

Bezeichnend, dass der Favorit vor der Pause nur noch gefährlich wurde, als die Gäste fast ein Eigentor fabrizierten. Und dabei ist Hälfte eins diese Saison stets noch die bessere gewesen. Trainer Goran Djuricin reagierte mit Dejan Ljubicic (für den mit Muskelproblemen angeschlagenen Stefan Schwab) und Thomas Murg (für den ebenfalls abgetauchten Andrei Ivan).

Ohne Idee

Es kam dadurch mehr defensive Stabilität, aber keine Chance gegen die spritzigeren Gäste. Von den zuletzt drei hohen Heimsiegen gegen die Lavanttaler waren die Grünen meilenweit entfernt.

Liga-Debütant Jérémy Gullemenot (in Minute 64 statt Alar) sollte es richten. Die Rapid-Viertelstunde wurde gewohnt leidenschaftlich eingeklatscht, erst nach dem Schlusspfiff gab es heftige Kritik von den Rängen.

Ilzer konnte sich angesichts der starken Vorstellung bis Minute 73 und Marc André Schmerböck als erstem Joker Zeit lassen. Dessen Schuss war noch ein einsamer Moment der Torgefahr (81.).

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