Vergebener Elfer in Minute 92: Rapid verpasste die Tabellenführung

Nur 65 Stunden nach dem letzten Elfmeter in Dundee war Rapid wieder im Einsatz. Und ein Elfmeter in letzter Minute hätte den Sieg bringen können. Doch Altach-Goalie Dejan Stojanovic hielt die Nullnummer fest.
Rapid vergab mit dem 0:0 Platz eins und einen nahen Liga-Rekord, nämlich acht Zu-Null-Siege gegen einen Gegner in Folge.
Trainer Peter Stöger hatte nur drei Spieler im Vergleich zu Dundee gewechselt. Wobei Ercan Kara und Andrija Radulovic ebenfalls 75 Minuten in Schottland (plus erfolgreich im Elfmeterschießen) im Einsatz waren. Ganz frisch kam nur Innenverteidiger Ari Marcelin in die Startelf. Nebenmann Serge-Philippe Raux-Yao führte die Hütteldorfer erstmals als Kapitän aufs Feld, weil Matthias Seidl (erstmals nach 26 Monaten bei Rapid) gar nicht spielte.

Talente-Show im Block
Zu sehen bekamen die 19.668 Fans eine „Bambini“-Choreografie mit vielen Fahnen im Block West, also gelungene Nachwuchsarbeit durch die beim „Tag der offenen Tür“ eingeladenen Kinder. Nach nur 35 Sekunden hatte Ex-Rapidler Patrick Greil den ersten Abschluss, sieben Minuten später hielt Altach bei drei. Niklas Hedl konnte gegen Ousmane Diawara die Null festhalten.
Die Vorarlberger hatten den schläfrigen Beginn der Gastgeber ausgenutzt, um wie ein echtes Spitzenteam aufzutreten. Dem ersten Treffer war dennoch Rapid näher: Nach einer Bolla-Flanke rasierte Nosa Dahl die Kugel unbedrängt am Fünfer (11.). Einen Bolla-Freistoß beförderte beinahe Paul Koller ins eigene Tor (13.).
Als sich das anfangs wilde Spiel beruhigte, verletzte sich ausgerechnet der ausgeruhte Rapidler: Marcelin musste aufgrund einer Oberschenkel-Verletzung durch Ange Ahoussou ersetzt werden (24.). Nach 36 Minuten und einer Bolla-Flanke war es erneut Koller, der das eigene Tor gefährdete. Perfekt war dann nach Dahl-Lochpass der Abschluss per Lupfer von Janis Antiste, doch es war um Zentimeter ein Abseits (45.+4).
Wieder abseits
Nach der Pause drückte Rapid erstmals. Auch ein Kara-Treffer war abseits (56.) Gleich danach köpfelte Dahl daneben. Altach zog sich – bis auf einen Gorgon-Schuss – zusehends zurück.
Es war im heißen Hütteldorf eine zähe Angelegenheit für die doch müde wirkenden Rapidler. Dahl und Antiste suchten die Lücken – es zeigte sich, warum Altach noch ohne Gegentor war.
Kara köpfelte knapp daneben (82.). Und dann zeigte Dejan Stojanovic die (bisherige) Parade der Saison, gegen einen an sich perfekten Kara-Schuss. Aus dem Kreuzeck klaubte der Goalie den Ball (84.). In der 90. Minute foulte Ouedraogo Joker Mbuyi. Anders als in Dundee traf Kara aber nicht – Stojanovic rettete die glückliche Nullnummer (92.).
Peter Stöger bilanzierte: „Das 0:0 ist nicht angenehm, aber wirklich bitter ist für mich die Verletzung von Marcelin.“
Altach-Coach Ingolitsch freut sich: „Vergangene Saison hätten wir den Punkt noch nicht gemacht.“ Während das Überraschungsteam ohne Gegentor bleibt, muss Rapid den ersten Rückschlag der Saison verdauen.
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