Die Musikerin Melissa wurde 1990 in Villach geboren. Die Fußballerin Katharina kam 1997 in Spittal zur Welt. Die eine treibt es aus dem Lesachtal in die Musikwelt; die andere verschlug es vom Millstätter See in die Steiermark und danach nach Deutschland.
Katharina spielte in Rothenthurn mit den Burschen im Nachwuchs und dann bei den Frauen in der Landesliga. Sie kickte bei St. Veit. 2015 wurde sie von Sturm Graz geholt, da war sie schon an der Frauenfußball-Akademie des ÖFB in St. Pölten. 2017 kam ein erstes Angebot aus Deutschland, 2018 ging sie dann nach Hoffenheim.
Der rasche Aufstieg
„In meiner Jugend war das alles kein Thema, ich habe nie gesagt, dass ich Profifußballerin werden will“, sagt die 25-Jährige. „Erst nach der Aufnahme in die Akademie habe ich gesehen, dass einiges möglich ist. Und erst mit dem U-17-Team habe ich gesehen, wo es hingehen kann.“
2016 wurde sie erstmals ins Team berufen. Als 19-Jährige stand sie sogar im Kader der EM 2017, hat aber keine Minute bei der Endrunde in den Niederlanden gespielt. Dennoch waren es besondere Wochen. „Ich habe nicht damit gerechnet, aber dann stand ich mit den Spielerinnen, die einmal meine Vorbilder waren auf dem Platz.“
In ihrer Jugend allerdings gab es mangels TV-Übertragungen kaum die Möglichkeit, dass Frauen Vorbilder sein konnten. „Mir hat immer gefallen, wie Ronaldinho gespielt hat. Und später ist dann David Alaba gekommen, zu dem man aufgeschaut hat, weil er als Linksfuß eine Weltkarriere gemacht hat.“
Der linke Fuß ist auch die Stärke von Naschenweng. Und ihr Tempo. Beides ebnete ihr den Weg ins Ausland. In Hoffenheim spielte sie vorerst in der zweiten Mannschaft und verletzte sich gleich einmal schwer. „Da bekam ich viel Unterstützung, um wieder gesund zu werden. Hoffenheim war zu Beginn meiner Zeit ein Ausbildungsverein. Mittlerweile haben wir sogar schon in der Champions League gespielt.“ Dennoch zog es sie zu den Bayern.
„Es ist sicherlich eine Motivation, etwas Neues zu sehen. Außerdem sind die Bayern ein Klub, der jedes Jahr um drei Titel mitspielt“, sagt Naschenweng. Sie ist sich sicher, dass es der nächste wichtige Schritt in ihrer Karriere ist. „Das Interesse am Frauenfußball in Deutschland ist größer geworden, es sind mehr Fans in den Stadien und es finden immer mehr Spiele in großen Arenen statt.“
Das hohe Niveau
In ihren Augen war die EM 2022 ein „Mega-Schub“ – für Finalist Deutschland, nicht für Österreich. „Dabei haben wir dort richtig geile Leistungen gezeigt. Ich glaube schon, dass wir etwas bewegt und die Menschen inspiriert haben.“ International nähern sich die Topklubs an. Naschenweng: „Punkto Athletik und Zweikampfstärke hat sich enorm viel getan.“
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