ÖFB-Teamchefin nach dem 2:7: "Klingt desaströs, aber ..."

Teamchefin Irene Fuhrmann
Am Freitag setzte es für das Fußball-Nationalteam der Frauen gegen England eine Abfuhr. Irene Fuhrmann sah aber auch Positives.

Österreichs Fußball-Nationalteam der Frauen will den Kopf nach einer historischen 2:7-Pleite gegen England nicht in den Sand stecken. Teamchefin Irene Fuhrmann experimentierte am Freitag im Test gegen die Europameisterinnen mit einem veränderten Pressingverhalten. Heraus kam die höchste Niederlage in der Länderspiel-Geschichte der ÖFB-Frauen. Bereits am Mittwoch (16.30 Uhr/live ORF Sport +) gegen Dänemark besteht im Trainingsquartier in Marbella die Chance auf Wiedergutmachung.

"Ein 7:2 klingt doch desaströs, dennoch gibt es auch Dinge, die wir positiv analysieren werden können", meinte Fuhrmann. Man habe sich bewusst für einen Test gegen einen derart starken Gegner entschieden. "Wir sehen, dass unsere Ergebnisse in der Nations League keine Selbstverständlichkeit waren, und dass wir gegen so starke Teams nur dagegenhalten können, wenn wir zu 100 Prozent alle am Platz performen." In der Nationenliga hatte die ÖFB-Auswahl im Vorjahr dank Erfolgen gegen Norwegen und Portugal die höchste Klasse gehalten.

Es gab zumindest "Teilerfolge"

Als "Teilerfolge" wertete Fuhrmann in Algeciras die beiden Tore von Verteidigerin Virginia Kirchberger - die beiden ersten seit 2005 bzw. nach acht Zu-Null-Niederlagen in Serie gegen England. "Ich hätte lieber Null Gegentore bekommen", sagte die Doppeltorschützin. Kirchberger wollte die klare Niederlage nicht überbewerten. "Gleichzeitig muss man schauen, was uns zu einer Topnation noch fehlt. Wir müssen es aufarbeiten und danach einen Schlussstrich ziehen. Dann machen wir es gegen Dänemark auf jeden Fall besser."

Manuela Zinsberger musste als erste ÖFB-Torfrau der Geschichte siebenmal hinter sich greifen. Dinge auszuprobieren sei legitim, meinte die Arsenal-Legionärin. "Wenn nicht jetzt, wann dann? Dass da nicht alles richtig läuft, dass Fehler passieren, das gehört dann auch dazu. Wir müssen daraus lernen und die richtigen Schlüsse ziehen." Die klare Niederlage würde das Team ärgern. "Wichtig ist aber: Kopf nach oben, es geht weiter. Gegen Dänemark heißt es wieder volle Kanne, da schrecken wir nicht zurück."

Routinier Laura Feiersinger, die derzeit nicht zum Stammpersonal zählt, kritisierte die vielen einfachen Gegentore. "So einfache Tore passieren uns nicht so häufig", erinnerte die Mittelfeldspielerin. Das Pressing habe nicht so sauber funktioniert. "Die Spielaufarbeitung wird uns da einiges aufzeigen. Es ist ein ganz wichtiger Lernprozess." Die Engländerinnen hätten dem ÖFB-Team "ein bisschen die Grenzen aufgezeigt", meinte Feiersinger. "Es stehen eine EURO und eine EURO-Quali bevor. Da geht es gegen Mannschaften, die auf diesem Niveau spielen." Das Duell mit den Däninnen wird der letzte Testlauf vor der Qualifikation, die Anfang April beginnt.

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