ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick trauert um seinen Mentor

ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick trauert um seinen Mentor
Helmut Groß, in Deutschland als Taktikfuchs bekannt, starb im Alter von 77 Jahren.

Er galt als der Erfinder der ballorientierten Raumdeckung im Fußball und hat viele deutsche Trainer, allen voran Ralf Rangnick, geprägt. Nun ist Helmut Groß im Alter von 77 Jahren überraschend verstorben, wie die Stuttgarter Nachrichten berichten.

Der Schwabe erlangte allerdings nie selbst an großer Bekanntheit oder Ruhm, weil er es aus eigenem Willen bevorzugte, im Hintergrund zu bleiben, als selbst als Trainer großer Mannschaften in den Fokus zu drängen.

Groß hatte in den 1980er-Jahren in Baden-Württemberg den Spitznamen "Dr. Lobanowski" erhalten, weil er taktische Elemente wie die Raumdeckung und die Viererkette vom sowjetischen Nationaltrainer Waleri Lobanowski übernommen und diese durch seine Liebe für taktische Details noch weiterentwickelt hatte. 

Klopp, Tuchel, Nagelsmann

Das Element des angriffigen Pressings etwa hatte Groß zu dieser Zeit bei den Niederländern und Trainer Rinus Michels gesehen und ebenso in seine Idee von Fußball implementiert.

Damit hatte Groß vor allem Ralf Rangnick inspiriert, aber auch eine Handvoll weiterer erfolgreicher deutscher Trainer. Auch Jürgen Klopp, Thomas Tuchel und Julian Nagelsmann ließen sich direkt oder indirekt von Groß in ihrer Arbeit beeinflussen. 

Österreichs Teamchef Ralf Rangnick hatte allerdings eine sehr spezielle, innige Beziehung zu Groß. Die beiden hatten sich 1984 bei einer Trainertagung kennengelernt. Rangnick nahm seinen Mentor in Folge auch zu mehreren Klubs als Berater oder Scout mit. Etwa zu Hoffenheim, Leipzig und sogar ganz offiziell zu Manchester United, wo Rangnick vor seiner Zeit beim ÖFB arbeitete.

"Helmut ist einer der faszinierendsten Menschen, den ich je getroffen habe", hatte Rangnick über Groß einst gesagt. Nun trauert Österreichs Teamchef über seinen ganz persönlichen Mentor und Freund, der seine Karriere massiv beeinflusst hat.

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