„Das werden wir unmittelbar vor dem Anpfiff entscheiden“, sagte Teamchef Ralf Rangnick. Sicher ist aber, dass Alaba im Gegensatz zum Aserbaidschan-Spiel im Kader stehen wird. Startelf oder Joker – diese Frage bleibt offen. „Ob ich 90 Minuten spielen kann?“, sinnierte der Wiener. „Das glaube ich eher nicht.“
Kann Marcel Sabitzer spielen, der das Abschlusstraining nicht mitgemacht hat?
Mit zwei Toren und einer Vorlage war der 29-Jährige der Beste gegen Aserbaidschan. „Er bekam einen Schlag, da ist es eine Frage der Schmerztoleranz“, sagte Rangnick. Diese Toleranz war beim Steirer in den letzten Jahren nicht sehr hoch, oft hat er für das Nationalteam abgesagt. Aber vielleicht lassen ihn die neue Reife und die Führungsrolle die Zähne zusammen beißen. Die Entscheidung über seinen Einsatz fällt unmittelbar vor dem Spiel.
Wer wird Kapitän sein?
David Alaba, wenn er in der Startelf steht. Wenn er auf der Bank sitzt, wird es wieder Sabitzer sein. Wenn beide bei der Hymne nicht auf dem Platz stehen, wird Konrad Laimer die Schleife tragen.
Muss Rangnick die Abwehr komplett umbauen?
Mit Wöber gibt es zumindest einen Fixausfall. Gernot Trauner bekam am Freitag einen Schlag ab und durfte das Sonntag-Training auslassen. Schon gegen Aserbaidschan hat Rangnick mehrfach umgestellt, Posch auf der Seite gebracht und dann in die Mitte gezogen, Mwene links und rechts spielen lassen und Ulmer gebracht. Die Abwehr sollte das geringste Problem gegen die Esten sein.
Warum ließ das Team das Abschlusstraining im Linzer Stadion am Sonntag aus?
Man wollte den holprigen Untergrund nicht noch mehr belasten. Auch wenn der Rasen im neuen Stadion für das Freitag-Spiel halbwegs hingebracht worden ist, war er alles andere als optimal.
Was ist von Gegner Estland zu erwarten?
„Sie haben zuletzt immer mit einer Fünfer-Abwehrkette gespielt“, weiß Rangnick, sagt aber auch: „Sie werden nicht nur hinten drinnen stehen.“ Mit Andorra, gegen das sich Österreich im Herbst extrem schwer tat, will der Teamchef die Balten nicht vergleichen: „Estland hat mehr Qualität.“ Vor der Test-Niederlage am Donnerstag in Ungarn (0:1) waren die Esten acht Partien in Folge ungeschlagen.
Wer sind die Protagonisten bei Estland?
Trainiert wird das Team vom Schweizer Thomas Häberli. Der 48-Jährige war 2018 beim FC Basel Co-Trainer von Ex-ÖFB-Teamchef Marcel Koller. Der wertvollste Spieler im Kader der Nummer 109 der Weltrangliste ist Tormann Karl Hein. Der dritte Keeper von Arsenal (Marktwert 1,5 Millionen Euro) hat zuletzt gegen Ungarn einen Elfmeter gehalten. Abwehrchef Karol Mets wechselte im Winter leihweise vom FC Zürich zu St. Pauli in die zweite deutsche Liga. Kapitän Konstantin Vassiljev steht mit 38 Jahren vor seinem 150. Länderspiel.
Wie sieht Österreichs Bilanz gegen Estland aus?
Zwei Spiele, zwei Siege: Im April 1997 trafen Ivica Vastic und Peter Stöger in Wien zum 2:0-Erfolg. Im darauffolgenden August erzielte Toni Polster beim 3:0 in Tallinn alle drei Treffer. Nur wenige Wochen später löste das ÖFB-Team das Ticket für Frankreich, Österreichs bisher letzte WM-Teilnahme. Diesmal geht es für Österreich um den nächsten Schritt Richtung EM 2024. „Die Qualifikation steht an oberster Stelle“, erklärt Alaba. Er will mit seinen Kollegen das nächste Ausrufezeichen auf dem Weg Richtung Deutschland setzen. Trotz der vielen Fragezeichen.
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