Auf dem Weg zum Champions-League-Titel hielt Courtois alles. Paris SG im Achtelfinale, Chelsea im Viertelfinale, Manchester City im Halbfinale und Liverpool im Endspiel – alle waren sie trotz teils klarer Überlegenheit an der Defensive der Königlichen und den Paraden des Belgiers gescheitert. Nur in zwei von sieben K.-o.-Spielen auf dem Weg zum Titel hatte Real laut wyscout.com einen höheren Expected-Goals-Wert, sprich die besseren Torchancen.
Im Finale gegen Liverpool lautete die Schussstatistik gar 20:2 für die Engländer. Courtois parierte alle acht Schüsse auf sein Tor. Der einzige, der aufs Tor von Liverpool ging, war drin – Real holte den Pokal. Klar war Courtois Man of the Match und wurde schließlich auch zum zweiten Mal zum Welttorhüter des Jahres gewählt. Sehr zur Freude von David Alaba: „Thibaut strahlt enormes Selbstbewusstsein aus, das ist für uns Vorderleute extrem wichtig, für seine Größe ist er richtig schnell auf der Linie und bei langen Bällen und Flanken sowieso eine Macht“, sagt Österreichs Teamkapitän zum KURIER.
Der Heilige
Gut möglich, dass Alaba am Mittwoch wieder einen Courtois in Höchstform hinter sich benötigen wird. Es sei denn, Real verteidigt auch auf der Insel so gut wie vorige Woche in Madrid. Da musste Courtois nur sechs Schüsse auf sein Tor parieren. Wie gut Alaba, Antonio Rüdiger und Co. den Gegner vom eigenen Tor fernhielten, unterstreicht die Tatsache, dass nur zwei der sechs Versuche von innerhalb des Strafraums abgefeuert wurden. Den dritten blockte Alaba selbst gegen Torjäger Erling Haaland. Es war einer von nur drei Versuchen des Norwegers an diesem Abend. Ob er wieder so gut in Schach gehalten werden kann?
Wenn nicht, dann ist da immer noch Thibaut Courtois. Erst vor wenigen Wochen, als der Torhüter auch gegen Chelsea im Viertelfinal-Rückspiel zum Helden wurde, machte die spanische Presse einen Heiligen aus ihm. Die Sportzeitung As nannte den Real-Keeper „San Courtois“, den „heiligen Courtois“ und hob ihn damit auf eine Stufe mit Klublegende „San Iker“ Casillas.
Alaba meint: „Er ist auch mit dem Fuß stark, das alles macht ihn aktuell zum besten Tormann der Welt.“ Und er habe ihm vor zwei Jahren aufgrund seiner Englischkenntnisse geholfen, in Madrid anzukommen.
Liiert ist Courtois mit dem israelischen Model Mishel Gerzig, das Paar hat keine gemeinsamen Kinder. Der Torhüter allerdings zwei aus seiner vorhergehenden Ehe. Medial thematisiert wurde das Privatleben von Courtois zum ersten Mal 2013 aufgrund einer Affäre mit der Ex-Freundin von Kevin de Bruyne. Caroline Lijnen suchte Trost beim damaligen Torhüter von Atlético Madrid. Bis heute spielen die beiden Belgier im Nationalteam Seite an Seite und sprachen eine Zeit lang kein Wort miteinander. Die Sache ist mittlerweile allerdings bereinigt.
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