Gibt es bei den Spitzennationen nicht immer schnellere Spielerinnen?
Es ist alles athletischer geworden und es wird tatsächlich schneller gespielt. Gemeinsam mit der besseren Technik ergibt es einen super anzusehenden Fußball, was mir auch von vielen Seiten immer wieder gesagt wird. Ich freu mich sehr über die gesamte Weiterentwicklung.
Woran liegt es, dass die Entwicklung so rasant ist?
Wenn die Spielerinnen Profis sind und sich auf den Sport konzentrieren können, geht körperlich insgesamt viel weiter. Aber auch bei vielen Klubs wird professioneller gearbeitet, werden die Möglichkeiten genutzt, die der Klub hat, können Trainer hauptberuflich mit den Frauenteams arbeiten.
Und deswegen sieht man bei einem professionellen Umfeld so schnell Ergebnisse?
Nehmen Sie Laura Wienroither her. Die war in Österreich schon eine athletische Spielerin, hat in Hoffenheim einen Schub gemacht, und sie hat bei Arsenal körperlich noch einen Schritt noch vorn gemacht. Um sich zu entwickeln, ist es auch wichtig, richtig zu regenerieren und sich richtig zu ernähren.
Wie würden Sie sich bei dieser EM schlagen?
Für mich ist das vorbei, da gibt es kein Wenn und Aber. Als Spielerin habe ich von meiner Athletik und meiner Schnelligkeit gelebt. Beides würde im aktuellen Zustand nicht reichen (lacht).
Also wären Ihre fußballerischen Stärken ideal gewesen für diese Entwicklung?
Ich denke gar nicht darüber nach. Aber schnelle Mit- und Gegenspielerinnen haben mich immer zusätzlich vorangetrieben.
Dann denken wir nach, wie es mit dem österreichischen Frauenfußball weiter geht?
Die EM in England ist eine Werbung für den Frauenfußball. Die Stadien, die Zuschauer, das ist eine andere Dimension. Und die Österreicherinnen konnten mitspielen. Ich hoffe, dass das die jungen Spielerinnen und Mädchen zusätzlich motiviert, wir in Österreich noch professionellere Strukturen schaffen und wir nachhaltig in der Liga einen großen Sprung machen.
Was stört Sie besonders an der Liga?
Es gehört ein Lizenzierungsverfahren durchgesetzt. Mich ärgert es, wenn ich sehe, dass nicht jeder Bundesligaverein Nachwuchsteams stellt. Ich will das bei der Vienna anders machen, wir haben aktuell vier Mädchenteams. Da kann jetzt einer sagen, die Wiener Klubs reden es sich leicht. Aber ich sage, dass man sich auch bemühen muss.
Kommentare