Salzburg spielte mit dem Feuer

Ein Mann in einer schwarzen Jacke mit dem Red Bull Salzburg Logo.
Trainer im Glück. Einiges gilt es nach der Zitterpartie in Maria Lankowitz zu hinterfragen

Sechs Versuche, sechs Treffer – Elfmeterschießen können die Salzburger. Dies ist wohl die einzig positive Erkenntnis des Cup-Krimis von Maria Lankowitz. Salzburg hätte es in der weststeirischen Gemeinde fast geschafft, die Blamagen aus der Vorsaison gegen Düdelingen (Champions League) und Pasching (Cup) zu übertreffen. In 120 Minuten konnte sich der Bundesliga-Erste gegen den Dritten der steirischen Oberliga (fünfte Liga) nicht durchsetzen. Noch befremdlicher waren Aussagen von Trainer Roger Schmidt nach dem glücklichen Aufstieg: „So ist der Pokal nun mal. So kann’s laufen.“ Oder: „Ich bin glücklich, gerade weil wir nachher eine extrem junge Mannschaft auf dem Platz hatten.“ Oder: „Ein Warnschuss. Beim nächsten Mal müssen wir uns ein bisschen besser anstellen.“

Schmidt hat getan, was angesichts des dichten Programms logisch erschien: Er rotierte. Acht Neue im Vergleich zum Liga-Spiel gegen den WAC. Ausrede darf dies aber keine sein: Sechs Spieler der Startelf haben A-Nationalteam-Erfahrung.

Und die Ersatzbank? Kein Offensivkünstler (Soriano, Kampl, Mané, Alan), dafür vier Mittelfeldspieler (Hierländer, Ilsanker, Fountas, Lazaro). Und Schmidt verhalf in einer prekären Phase den Teenies Lazaro und Fountas nach langen Verletzungspausen zu Spielpraxis. Diese hätten beide auch bei Liefering bekommen können.

In der Verlängerung spielte Verteidiger Hinteregger Stürmer, weil er wegen Kopfschmerzen darum gebeten hatte. Der Kärntner war kritisch: „Wenn ich 20, 30 Minuten vorne spiele und zu mehr Torchancen komme als mancher Stürmer, ist das traurig. Heute hat man gesehen, wer die erste Mannschaft ist.“

Schmidt wird demnächst Spieler aus der zweiten Reihe brauchen. Dass diese nicht in Form sind, sollte zu denken geben. Immerhin geht es auch um seine Zukunft: Ralf Rangnick ziert sich, den 2014 endenden Vertrag zu verlängern. Gespräche werden geführt, „wenn die Ziele erreicht sind“, sagt der Sportdirektor. Eines wurde in Maria Lankowitz fast verfehlt.

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