ÖFB-Boss Josef Pröll: "Starke Egos bringen uns weiter"

Josef Proell
Der ehemalige Vizekanzler (ÖVP) als neuer ÖFB-Chef über den Konflikt im Fußballverband, seine Ziele und den Wechsel seines Sohnes Alexander in die Spitzenpolitik.

Josef Pröll trägt zwar nicht mehr den Titel Präsident, sondern nur noch Aufsichtsratsvorsitzender. Als neuer Chef des ÖFB ist er dennoch der mächtigste Mann im heimischen Fußball.

KURIER: Herr Pröll, für Sie als neuer Chef des Fußballverbandes war es sicherlich ein besonderer Einstand, weil das Herren-Nationalteam vergangenen Samstag beim ersten Qualifikationsmatch für die Weltmeisterschaft gewonnen hat. Wie fühlt man sich da als neuer Präsident bzw. Aufsichtsratsvorsitzender auf der Zuschauertribüne?

Josef Pröll: Mein erstes Spiel in der neuen Funktion war das Match des Frauen-Nationalteams gegen Deutschland. Bei den Männern war es sicher ein Einstand, wie man sich ihn nur wünschen kann. Aber ich habe von Anfang an auch gesagt, dass der Trainer und die Mannschaft gemeinsam mit dem Sportdirektor für die sportlichen Erfolge zuständig sind. Meine Aufgabe ist es, den ÖFB voranzubringen, dort wieder Ruhe einkehren zu lassen, die Funktionäre auf allen Ebenen zu motivieren, dass wir gemeinsam an der Zukunft des Fußballs in Österreich arbeiten. An besagtem Samstag hat sich gezeigt, dass diese Aufgabenteilung funktioniert.

Blicken wir noch einmal zurück. Es war völlig überraschend, dass Sie plötzlich als künftiger Fußballpräsident nominiert worden sind, nachdem es unzählige Spekulationen rund um den neuen ÖFB-Chef gegeben hatte. Wie war das? Hat da jemand angerufen und gesagt, bitte mach das?

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