Neuer Schiedsrichterchef beim ÖFB: Keine guten Erinnerungen bei Alaba

Poland vs Austria
Der Ungar Viktor Kassai gilt als renommierter internationaler Spielleiter. Er hat 2011 das Champions-League-Finale gepfiffen.

Im Zuge laufender Kritik am österreichischen Schiedsrichterwesen setzt der ÖFB eine Maßnahme. Anstelle von ehrenamtlichen Funktionären soll als Konsequenz auf jahrelange nicht zufriedenstellende Leistungen nun ein Profi angestellt werden, um die österreichischen Schiedsrichter zu coachen. Der ehemalige internationale Top-Schiedsrichter Viktor Kassai soll ab Juli als "Technical Director" im Referee Department des ÖFB aktiv werden.

Der Fußball-Bund nennt seine Verpflichtung den "nächsten wichtigen Schritt" im "laufenden Prozess der Evaluierung und Professionalisierung des österreichischen Schiedsrichterwesens". Er wird von seinem langjährigen Assistenten an der Linie György Ring unterstützt, der mit ihm gemeinsam zum ÖFB wechselt. Ring wird die Position des VAR-Managers ausüben, womit auch mehr Fokus auf die Verbesserung des Videoschiedsrichters gelegt werden soll.

Kassai ist kein Unbekannter. Der 47-jährige Ungar war seit 2003 als FIFA-Schiedsrichter tätig und hat 2011 der Champions-League-Finale zwischen dem FC Barcelona und Manchester United im Wembley-Stadion geleitet, war 2008 bei den Olympischen Spielen in Peking, 2010 bei der WM in Südafrika sowie bei drei Europameisterschaften (2008, 2012 und 2016).

Er beendete 2019 seine aktive Karriere und war danach als Beobachter und Berater für die UEFA im Einsatz, später in Russland und Bulgarien als Schiedsrichter-Chef tätig.

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Alter Bekannter für Alaba

ÖFB-Kapitän David Alaba hat allerdings wohl gemischte Gefühle bei Viktor Kassai. Er war es, der dem Österreicher im Dress von Bayern München im Halbfinale gegen Real Madrid wegen eines umstrittenen Handspiels im Strafraum die gelbe Karte zeigte, die ihn schließlich daran hinderte, im "Finale dahoam" in München dabei zu sein. Alaba zeigte im Halbfinale eine Glanzleistung, musste im Finale schließlich allerdings zusehen, wie Bayern gegen Chelsea im Elferschießen verlor.

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