Nach Schlägerei mit Sané: Bayern-Star Mané vorläufig suspendiert
Der FC Bayern hat auf eine angebliche Kabinenauseinandersetzung reagiert und Sadio Mané vorläufig suspendiert. Mané muss beim kommenden Bundesligaspiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim zusehen. "Grund ist ein Fehlverhalten Manés nach dem Champions League-Spiel des FC Bayern bei Manchester City", hieß es in der Vereinsmitteilung des deutschen Rekordmeisters am Donnerstag. Zusätzlich gibt es eine Geldstrafe, über deren Höhe aber keine Angaben gemacht wurden.
Im Sommer von Liverpool geholt und als Königstransfer präsentiert. Von den Fans schon als Lewandowski-Nachfolger und künftiger Torschützenkönig gefeiert. Man hat sich von Sadio Mané viel erwartet bei den Bayern, ein paar Monate später ist die Euphorie verpufft. Der 31-jährige Senegalese glänzt nicht mit Toren, sondern mit Skandalen. Die Suspendierung ist der vorläufige Tiefpunkt.
Überhaupt spielt er derzeit eine Hauptrolle beim „FC Hollywood“. Denn genau an jenem Image arbeiten die Münchner aktuell mit Hochdruck. Die Nebenschauplätze werden größer, die sportlichen Aspekte rücken mehr und mehr in den Hintergrund. Seit dem folgenschweren Skiunfall von Manuel Neuer überschlagen sich die Ereignisse. Serge Gnabry düste mitten in der englischen Woche zur Fashion Week nach Paris. Julian Nagelsmann ortete eine Maulwurfaffäre, wurde kurz darauf mit großem Tamtam als Trainer vor die Türe gesetzt. Und, und, und.
Jetzt auch noch der Skandal in der Kabine – für Mané jedenfalls ein weiterer Rückschritt.
Dabei hatte alles so gut angefangen – vier Tore in den ersten vier Spielen konnten sich sehen lassen. Doch die Form ließ rasch nach, dazu kam auch noch eine Wadenverletzung, die ihn außer Gefecht setzte. Mit sechs Bundesliga-Toren in 20 Spielen blieb er weit unter den Erwartungen. Zuletzt kam er meist nur als Joker zum Einsatz und wirkte dann oft wie ein Fremdkörper.
Auch in Manchester kam Mané erst in der Schlussphase und konnte keine Akzente setzen. Immerhin reichte die kurze Zeit auf dem Rasen für ein folgenschweres Missverständnis: In der 83. Minute haderte Sané mit dem Laufweg Manés, der nicht entgegenkam, sondern in die Tiefe durchgestartet war. Das Nachspiel folgte in der Kabine und endete mit einer blutigen Lippe von Sané.
Eine Aktion, die eigentlich nicht zu Mané passt. In Salzburg, wo er von 2012 bis 2014 spielte, hat man ihm längst verziehen, dass er sich damals „frei streikte“, um nach Southampton wechseln zu können. Der Stürmer besucht Salzburg immer noch regelmäßig, hat auch Kontakt zu Sportdirektor Christoph Freund. „Er ist am Boden geblieben und schätzt auch seine Zeit hier in Salzburg sehr“, sagte Freund, als Mané in Liverpool längst zum Star aufgestiegen war.
Mané hat auch seine Herkunft nicht vergessen, er überweist regelmäßig Geld in die Heimat. „Ich habe harte Zeiten überlebt, musste barfuß Fußball spielen und hatte keine Ausbildung. Aber dank dem Fußball verdiene ich genug, um Leuten zu helfen.“
Auch bei den Bayern, doch richtig angekommen dürfte er in München nie sein.
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