Nach medizinischem Notfall: Rapid wurde vom Sturm-Lauf überrannt
Nach der dritten Niederlage im dritten Saisonspiel gegen Sturm Graz darf es als verbrieft angesehen werden: Die Rapidler müssen die Vizemeisterschaft endgültig aus den Tagträumen streichen. Platz zwei haben die Grazer nach dem 3:1-Sieg sehr stabil abgesichert, sieben Punkte beträgt der Vorsprung auf den LASK, Rapid liegt als Fünfter elf Punkte hinter Sturm.
Zunächst wurde aber 16.000 Fans vor Augen geführt, dass es Essenzielleres als das Spiel mit der Kugel auf dem Globus gibt. Aufgrund eines medizinischen Notfalls auf der Tribüne wurde das Spiel korrekterweise um eine halbe Stunde verschoben. „Wir wollten die Spieler nicht frühzeitig aufwärmen lassen und auch keine Unruhe reinbringen, während die Reanimation erfolgte“, begründete Sturms Sportchef Andreas Schicker nach Absprache mit der Bundesliga die Entscheidung, die auch die Gäste von Rapid ohne zu zögern mittrugen.
Obendrein auch die beiden Anhängerschaften, die auf den gewohnt frühen Support verzichteten. Der Patient wurde nach der langen Reanimation ins Krankenhaus gebracht.
STURM GRAZ - RAPID WIEN 3:1 (2:1)
Tore: 1:0 ( 6.) Emegha, 1:1 (17.) Burgstaller, 2:1 (45.+1) Sarkaria, 3:1 (70.) Kiteishvili.
Gelbe Karten: Emegha, Hierländer, Gorenc-Stankovic, Affengruber bzw. Schick, Pejic.
Sturm: Okonkwo - Gazibegovic, Affengruber, Borkovic, Schnegg - Gorenc-Stankovic - Hierländer (62. Kiteishvili), T. Horvat (85. Geyrhofer), Prass (85. Dante) - Sarkaria (85. Teixeira), Emegha (77. Ajeti)
Rapid: Hedl - Schick (62. Kasius), Querfeld, Sollbauer, Auer - Kerschbaum (73. Zimmermann), Pejic - Strunz, Knasmüllner (62. Greil), Grüll (73. Bajic) - Burgstaller (85. Oswald)
Frühe Führung
Deshalb konnte der Stille bald der herkömmliche Lärm folgen. Aber in aller Friedlichkeit (Rapid hat dem Böllerwerfer vom Wiener Derby die Mitgliedschaft entzogen und österreichweites Stadionverbot beantragt). Die Rapid-Fans wurden aber aus einem anderen Grund bald ruhiger, der zuletzt gut gelaunte Emmanuel Emegha traf schon mit der ersten Chance nach sechs Minuten. Dem Treffer ging ein katastrophaler Querpass von Querfeld voraus.
Die Rapidler, bei denen Trainer Zoran Barisic überraschend Schick ein Comeback feiern ließ und Knasmüllner von der Tribüne in die Startelf beförderte, schlugen zurück. Und wie: Nach einem feinen Kombinationsspiel wurde Guido Burgstaller mustergültig von Schick bedient und der Kärntner knallte den Ball mit seinem 14. Saisontor unter die Latte.
Rapids Bester war aber Tormann Hedl, der sich bei Sturms Sturm-Lauf unter anderem bei einem Gazibegovic-Freistoß auszeichnen konnte. Kurz vor der Pause hatte Rapid durch Kerschbaum und Grüll zwei Topchancen. Aber Sturm traf im Gegenzug durch Manprit Sarkaria (45.+1), der Treffer wurde nach VAR-Check offiziell. Sollbauer hatte das Abseits aufgehoben.
Nach der Pause war das Geschehen etwas ausgeglichener. Beide Teams hatten Chancen, auch wenn die Steirer Vorteile hatten. Der eingewechselte Otar Kiteishvili sorgte in der 70. Minute für das 3:1, gleichbedeutend mit der Entscheidung. Da hatte Auer mit einem Fehlpass die „Vorarbeit“ geleistet.
Beide Teams müssen sich unter der Woche im Cup bewähren. Rapid empfängt im Semifinale am Mittwoch Ried, am Donnerstag kommt der LASK nach Graz.
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